
Drei von sechs Brüdern der Familie Azzaoui: Moussa, Ahmed und Boubakar Azzaoui (von links) arbeiten bei den Entsorgungsbetrieben.
Seit 50 Jahren leben Marokkaner in Deutschland
Am 21. Mai 1963, also vor 50 Jahren, trat das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Marokko in Kraft. Das war der Beginn der Einwanderung von Marokkanern nach Deutschland. In Wiesbaden leben heute insgesamt 4766 Menschen marokkanischer Herkunft. Als Mohamed Azzaoui 1972 nach Wiesbaden kam, da gab es noch das Amt für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung. Als Straßenkehrer hat er angefangen bei der Stadt. „Dann hat sich unser Vater hochgearbeitet, wurde Fahrer und dann Vorarbeiter in der Außendienststelle am Platz der deutschen Einheit, die es damals noch gab“, erzählen die Söhne des heute 72-Jährigen. Drei seiner sechs Söhne, alle als Schiersteiner Buben groß geworden, arbeiten bei den Entsorgungsbetrieben, der aus dem früheren Amt entstanden ist.
Die drei Brüder, die bei den ELW arbeiten, sind mit Frauen verheiratet, deren Wurzeln ebenfalls in Marokko liegen. „Nur unser jüngster Bruder hat eine deutsche Frau geheiratet“, erzählen die drei. Sie haben alle den deutschen Pass. Die Eltern übrigens auch. „Wir denken mehr deutsch“, sagen sie. Und trotzdem fühlen sie sich auch als Marokkaner. Die Verbundenheit zum Herkunftsland ihrer Eltern ist auch geblieben, „weil wir die Sommerferien immer in Marokko verbracht haben.“
Und wo möchten die drei Brüder, von Beruf Industrieelektroniker, Einzelhandelskaufmann und KFZ-Mechaniker leben, wenn sie mal so alt sind, wie ihre Eltern heute? „In Deutschland.“
Fotos & Text: Erdal Aslan //
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