Bei wütenden Demonstrationen übermehrere Tage gegen die islamisch-konservative Regierung AKP sind in der Türkei über 1000 Menschen festgenommen worden. Die Protestwelle Anfang des Monats hatte die gewaltsame Räumung eines Protestlagers usgelöst: Die Demonstranten wollten die Zerstörung des Gezi-Parks am Rande des Taksim-Platzes in Istanbul verhindern. Als die Polizisten hart durchgegriffen haben, vor allem mit Tränengas und Wasserwerfern, haben sich kurzeZeit später zehntausende Menschen dort versammelt. Auch in anderen Städten der Türkei und der Welt gab es Demos.Nach zwei Tagen heftiger Proteste gegenseine autoritäre Politik lenkte Erdogan ein und die Polizei zog ab.
„Einsatz von Pfeffergas war ein Fehler“
„Der Einsatzvon Pfeffergas durch die Sicherheitskräfte war ein Fehler. Nun gut. Ich habe das Innenministerium angeordnet, dies zu untersuchen“, sagte Erdogan. Der Einsatz sei unangemessen hart gewesen. Die gewählte Regierung werde sich abernicht einer Minderheit beugen. Die Demonstranten forderten hingegen: „Die Regierung soll zurücktreten!“ Dennschon längst ging es nicht mehr um paarBäume im Gezi-Park, sondern allgemeingegen die Politik Erdogans. Ein herber Rückschlag für den Ministerpräsidenten. Jetzt ist abzuwarten, wie die Wahl 2014 ausgeht. Dann will Erdogan sich vom Volk zum Staatspräsidentenwählen lasse
Text: Erdal Aslan
Foto: Sascha Kopp
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