Als Anne Veit (17) sich auf ihrem Trapez in die Höhe begibt, stockt dem Publikum für einen Moment der Atem – in einem tosenden Applaus löst sich die Anspannung im nächsten Augenblick auf. Anne und 14 andere junge Hobbyartisten zwischen 16 und 21 Jahren, sind Mitglieder des Zirkusvereins Flambolé, der im Kinderzentrum Wellritzhof in der Wellritzstraße 21 zum diesjährigen Neujahrsvarieté geladen hatte. Elf Showeinlagen gaben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Besten, darunter halsbrecherische Akrobatik, Menschenpyramiden, Einrad-Kunststücke und Jongliernummern.

Kaylina Merkel und Luana Mertens vom Zirkusverein Flambolé präsentieren im Wellritzhof ihre artistischen Nummern.
Eines hatten alle Kunststücke des Abends gemeinsam: Im Vordergrund jedes Tricks stand die Teamarbeit. Egal ob junge Akrobaten oder Jongleure die Bühne stürmen, „man muss sich aufeinander verlassen können und seinem Partner vertrauen“, schildert Caren Beber, künstlerisch-pädagogische Leiterin und Gründerin des Jugendzirkus.
Gegenseitig motivieren
Dabei sei die Partnerarbeit eine wichtige Grundlage für den pädagogischen Zirkusverein. „Das Training im Team macht nicht nur mehr Spaß, sondern bietet auch unglaublich viele Möglichkeiten. Außerdem motivieren sich die Teilnehmer gegenseitig und steigern sich dadurch in ihrer Leistung“, so Beber.
Die jungen Hobbyartisten wirken auch bei der Zusammenstellung des Programms aktiv mit. „Die heutige Show, das Neujahrsvarieté, hat eher einen technischen Schwerpunkt und bietet einen Einblick in den aktuellen Trainingsstand“, verrät die Leiterin des Jugendzirkus. Viel umfangreicher und aufwendiger sei dagegen die Sommershow, die im Juli stattfinden werde.
Planungen für Sommershow am 17. Juli
Bereits jetzt werde an dem Programm für den Sommer gefeilt. „Die Sommershow soll eine richtige Geschichte erzählen. Aufwendige Ton- und Lichttechnik und hübsche Kostüme sollen die geplante Vorstellung abrunden“, sagt Beber. Diese soll durch weitere Höhepunkte, wie die Showeinlage mit einem Vertikaltuch, ergänzt werden. Die Vorbereitungen für die Sommershow (17., 18. und 19. Juli) laufen bereits auf Hochtouren. Doch nicht immer läuft alles glatt – gerissene Bänder und gestauchte Gelenke müsse man da manchmal in Kauf nehmen. „Es ist nun mal ein Risikosport und wir tun unser Bestes, um die Verletzungsgefahr zu minimieren“, erklärt die Jugendzirkusleiterin. Gegenseitiges Absichern und dicke Matten seien Pflicht. Mit dem Training komme dabei die Sicherheit. Und mit etwas Talent können auch Anfänger bald auf die Bühne. „Das neuste Mitglied steht heute, nach drei Monaten Training, zum ersten Mal auf der Bühne. Für das Trapez brauchen Neueinsteiger etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr Übung“, schätzt die Leiterin.
Das Publikum war von dem ersten Auftritt des Jugendzirkus Flambolé im neuen Jahr begeistert. „Die Körperspannung der Akrobaten war richtig beeindruckend“, schwärmt die Zuschauerin Annika Lübbe (20).
Text: Liudmila Sjkirtovskaya
Foto: wita/Uwe Stotz
Dieser Artikel ist zuerst im Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt erschienen.
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