Mode – ein Begriff, der die Meinungen sehr stark auseinander gehen lässt. Auch für die Westendlerin Sonia Lebe spielt das Thema eine sehr große Rolle. „Für mich ist Mode eine Art, mich auszudrücken. Sie ist ein Spiegel meiner Person“, sagt die 23-Jährige. Regelmäßig blättert sie in Zeitschriften, um die neuesten Trends zu erfahren, und verfolgt viele Mode-Blogs, Webseiten in Tagebuchform, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Mit Mensch!Westend ist Sonia durch das Westend gezogen, um zu schauen, wie man sich in diesem Stadtteil einkleiden lassen kann. Drei Stationen, also drei Modeläden im inneren und äußeren Westend, haben wir gemeinsam mit ihr besucht. Alle sehr unterschiedlich in ihrem Stil. Genau passend für Sonia: Denn sie beschreibt sich selbst als sehr vielseitig, ihr Stil kann rockig, aber genauso gut sehr schick und elegant sein.
Auch einen Mann hatten wir auf unserer kleinen Modereise dabei – doch leider hat sich das Westend da nicht so vielseitig gezeigt. Aber mal schauen, vielleicht entdecken wir ein anderes Mal mehr.
1. Station: Delight Vintage
Bei „Delight – Vintage Retro Secondhand“ in der Scharnhorststraße 20 hat Sonia eine kleine Zeitreise gemacht und ist in Kleider der 60er und 70er Jahre geschlüpft. Anna Gardner, die Inhaberin des „absoluten Frauenparadieses“, kommt ursprünglich aus den USA. Anna bietet „einzigartige Kleidung für jeden Anlass an“, wie sie sagt. Ihrer Meinung nach kann ein Kleidungsstück die Laune verändern, daher sollte man immer Spaß haben.
Wichtig sei außerdem nicht, was man trägt, sondern wie man es präsentiert. Zum Stil im Stadtteil meint sie: „Die Menschen im Westend sind lässig, aber dennoch schick.“ In diesem Viertel fühlt sie sich zu Hause, weil sie es „sehr kontrastreich“ findet. „Es ist bunt und einzigartig“, sagt sie, „so wie ich und so wie meine Kunden.“ Für Sonia hat sie kräftige Farben ausgewählt, die Lebenslust und Fröhlichkeit ausdrücken, aber dennoch sehr feminin sind.
2. Station: Lara Loca Couture
Von der Scharnhorststraße ging es weiter in die Hermannstraße 12. Dort wurde Sonia von Lara Melanie Renner in deren Atelier „Lara Loca Couture“ empfangen. „Ich habe meine Ausbildung im renommierten Haus Elise Topell Couture auf der Wilhelmstraße begonnen. Danach bin ich nach Düsseldorf, aber nach zwei Jahren war mir klar: Ich muss nach Wiesbaden zurück“, sagt Lara Melanie Renner. Die 33-Jährige hat sich für das multikulturelle Westend entschieden und ist glücklich mit dieser Entscheidung. „Die Vielfalt in diesem Künstlerviertel ist so groß. Sie spielt für mich eine sehr große Rolle, denn dadurch lasse ich mich inspirieren“, sagt die Modeschöpferin.
Den Stil im Westend findet sie zeitlos und nie langweilig – „er drückt eben die Persönlichkeit der Menschen aus“. Seit zwei Jahren kreiert die gebürtige Wiesbadenerin mitten im Viertel maßgeschneiderte Einzelstücke „mit dem gewissen Etwas“, wie sie sagt. Für Sonia hat sie Stücke aus ihrer aktuellen Kollektion ausgesucht, „die ein zeitloses Design haben, mit viel Liebe zum Detail“.
3. Station Karen Mode
Den letzten Einblick in die Westend-Mode bekommen Mensch!Westend und Sonia bei Refika Tunc. In der Helenenstraße 22 besitzt die gebürtige Türkin seit dem Jahr 2009 das Geschäft „Karen Mode“. „Ich besuche regelmäßig Messen in der Türkei, damit ich meinen Kundinnen moderne, aber auch klassische Kleidung anbieten kann“, sagt die Inhaberin. Sonia hatte bei ihr die Möglichkeit, eine andere Mode-Welt zu entdecken, denn Refika Tunc bietet neben Abendmode auch Kleidungsstücke für muslimische Frauen an. „Ich achte dann nicht nur auf die Farben und die Trends, sondern nehme auch Rücksicht auf die Religion und die Traditionen“, sagt Refika Tunc. Sie selbst kam mit 17 Jahren aus der Türkei nach Deutschland und holte mit 30 ihren Hauptschulabschluss an der Volkshochschule mit der Bestnote Eins nach.
Die heute 34-Jährige findet, dass sich die multikulturelle Vielfalt des Viertels auch im Kleidungsstil der Westendler widerspiegelt. „Vor allem junge Mädchen legen Wert auf die Trends der Saison. Sie kleiden sich zurzeit zum Beispiel mit auffälligen Farben und wahren dennoch ihre Traditionen.“
Texte & Fotos: Debora De Nisi
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