Dirk Groß kann durchatmen. Der Trainer des VC Wiesbaden kann zufrieden sein mit der Leistung seiner Spielerinnen. Platz fünf in der ersten Volleyball-Bundesliga der Frauen nach dem Abschluss der Hauptrunde. Somit hat die Mannschaft das erklärte Ziel der Saison erfüllt: unter die ersten Sechs kommen und sich so die Teilnahme an den Ausscheidungsspielen, den sogenannten Play-offs, für die deutsche Meisterschaft sichern.

Wollen nach ihren guten Auftritten im Europapokal nun auch in den Play-offs gemeinsam jubeln: die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden.
Das gelang der Mannschaft von Dirk Groß sogar einigermaßen souverän. Sie gehörte über den gesamten Verlauf der Spielzeit zur Spitzengruppe der Liga. Und das, obwohl der VCW mit der Doppelbelastung des Europapokals zurechtkommen musste. Dort schaffte es das Team mit guten Leistungen bis ins Viertelfinale. Scheiterte dann trotz eines großen Kampfs jeweils mit einer 0:3-Niederlage im Hin- und Rückspiel aber deutlich gegen CSM Bukarest aus Rumänien.
Durchwachsener Start
Dabei hatte die Saison zunächst durchwachsen angefangen. In den ersten beiden Spielen gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg und gegen Allianz MTV Stuttgart musste sich der VCW geschlagen geben. Der Sieg im ersten Europapokalspiel gegen Polski Cukier Muszyna schien dann neuen Mut zu geben. Danach gewannen die Wiesbadenerinnen in der Bundesliga vier Spiele in Folge. Und besiegten sogar den amtierenden Deutschen Meister Dresdner SC. Gegen den sie allerdings im nationalen Pokalwettbewerb wenige Tage später als Verliererinnen vom Platz gehen mussten
. Davon unbeirrt, sammelten die Wiesbadenerinnen in der Liga weiter Punkte, setzten sich so in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Und auch im Europapokal gelang dem VCW eine kleine Sensation: Nachdem das Hinspiel gegen Minsk in der Halle am Platz der Deutschen Einheit mit 2:3 verloren wurde, schaffte Groß’ Team im Rückspiel die Aufholjagd und bezwang die Weißrussinnen in der eigenen Halle mit 3:1. Im Viertelfinale war dann gegen Bukarest aber Endstation im Europapokal.
Dennoch waren alle Beteiligten froh, dass die Mannschaft es so weit geschafft hatte. Denn niemand hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass der VCW international so stark auftreten würde. Und das, obwohl die Spielerinnen immer wieder auch mehrere Einsätze pro Woche bestreiten mussten. Und teilweise weite Fahrten zu den Auswärtsbegegnungen zurücklegen mussten. Manche Spielerinnen, so wie etwa die Mittelblockerin Celin Stöhr, waren auch lange verletzt.

Perfektes Zusammenspiel: Zuspielerin Kaisa Alanko (r.) und ihre Mittelblockerin, Nationalspielerin Jennifer Pettke.
Dennoch ging dem VCW in der Schlussphase der Saison nicht die Luft aus. Trotz der Europapokalpleite gewannen die Wiesbadenerinnen auch gegen Mitkonkurrenten um die vorderen Plätze in der Tabelle. Nun, nach dem Ende der Hauptrunde, wird sich zeigen, ob der VCW auch noch die allerletzten Reserven aktivieren kann. Ob die Puste im Rennen um die deutsche Meisterschaft noch reicht.
Play-off-Auftakt in Münster
Am Sonntag, 20. März (14.30 Uhr), ist es so weit. Dann muss der VCW in Münster im Viertelfinale zum ersten Play-off-Spiel antreten. Das zweite Spiel findet dann am Ostersamstag, 26. März (15 Uhr), in der Halle am Platz der Deutschen Einheit statt. Sollte danach keine der beiden Mannschaften beide Play-off-Spiele gewonnen haben, muss ein Entscheidungsspiel in Münster, 30. März (19.30 Uhr), den Sieger ermitteln.
Beim VCW jedenfalls hofft man darauf, dass dann wieder viele Besucher in die Halle kommen, die die Mannschaft lautstark unterstützen. Und dass sie es – wie schon im Vorjahr – mindestens wieder ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft schaffen.
Text: Christian Struck
Fotos: Detlef Gottwald
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