Rolf Dober kann es immer noch nicht glauben. „Das ist einfach sensationell. Das hätten wir nie erwartet“, freut sich der Sportlehrer der Dilthey-Schule. Für seine Schülerinnen sei schon mit der Qualifikation für die größte deutsche Schulsportveranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass die Tischtennis-Spielerinnen nun auch noch den Titel aus Berlin mit nach Hause bringen, ist die Krönung.

Volle Konzentration auf den Ball: Franziska Bohn (links) mit ihrer Doppelpartnerin Marlene Zettel.
Doch der Weg nach Berlin war nicht so einfach. Bei den vergangenen Hessenentscheiden scheiterten die Mädchen, die von Dober trainiert werden, jeweils im Finale. In diesem Jahr hat es dann aber endlich geklappt. Im Endspiel gewannen die Wiesbadenerinnen mit 6:3 gegen die Fürst-Johann-Ludwig-Schule aus Hadamar und waren damit die beste Schulauswahl Hessens in der Altersklasse der 15- bis 17-Jährigen.
Fast alle Mädchen trainieren im gleichen Verein
In der ersten Maiwoche ging es für die Mannschaft aus dem Westend nach Berlin. Die Freude war groß. „Das Team spielt seit über drei Jahren zusammen und hat hart trainiert“, sagt Dober, der zusammen mit seiner Mannschaft keine optimalen Trainingsbedingungen hatte: „Im Schulsport bleibt dafür kaum Platz. Tischtennis wird zwar bei uns ab der fünften Klasse gefördert, aber eigentlich sind wir eine ganz normale Schule.“ Da ist es gut, dass fast alle Mädchen im gleichen Verein trainieren. Die Schülerinnen spielen mit einer Ausnahme (Katharina Hardt schlägt für die TSG Oberrad auf) alle bei Rot-Weiß Biebrich.

Die strahlenden Bundessieger der Diltheyschule: Katharina Hardt, Marlene Zettl, Johanna Kim, Marleen Sievers, Katrin Ridder, Rolf Dober (Betreuer), Claudia Luyven, Corinna Luyven, Franziska Bohn (von links).
In der Vorrunde wartete auf die Wiesbadenerinnen das Ringeisen-Gymnasium Ursberg aus Bayern, das Charlotte-Paulsen-Gymnasium aus Hamburg und die Bekenntnisschule aus Bremen. Gegen die Bremerinnen setzte es zum Auftakt direkt einen klaren 8:1-Sieg. So einen Turnierstart wünscht man sich. Im zweiten Gruppenspiel bezwangen die Dober-Schützlinge die nächsten Nordlichter: Gegen die Hamburgerinnen gewannen sie noch deutlicher mit 9:0 und gaben bei 27 gewonnnen Sätzen gerade einmal einen ab. Gegen die Mannschaft aus Bayern ging es dann um den Gruppensieg. „Es war ein dramatisches Spiel, dass erst im letzten Doppel gewonnen wurde. Die Mädchen haben fantastisch gekämpft“, lobt Dober seine Truppe und betont: „Mit dem Einzug in das Viertelfinale waren wir dann eigentlich schon zufrieden.“ Seine Mannschaft verbessert ihn aber schnell: „Nein, wir waren noch nicht zufrieden. Jetzt wollten wir auch den Titel.“
Für WM auf Malta qualifiziert
Im Viertelfinale wartete dann die Mannschaft vom Cusanus-Gymnasium St. Wendel aus dem Saarland, die mit 5:3 von der Platte gefegt wurde. Das Finale rückte immer näher. Die Spannung stieg. Gegner im Halbfinale war das Gymnasium Schwarzenbeck aus Schleswig-Holstein. „Wir haben konzentriert und diszipliniert gespielt“, freute sich Franziska Bohn, die bereits für die Biebricher Damen in der Hessenliga spielt, über den deutlichen 5:0-Sieg. Im Finale kam es dann erneut zum Duell gegen die Mannschaft aus Bayern. „Unsere Stärke ist, dass wir sehr ausgeglichen besetzt sind. Das hat am Ende auch den Unterschied gemacht“, betonte Bohn.
Mit dem 5:1-Erfolg im Endspiel qualifizierten sich die Schülerinnen gleichzeitig für die Weltmeisterschaft im April 2018 auf Malta. „Das wird noch einmal etwas ganz Besonderes für uns“, freut sich Dober zusammen mit seinem Team.
Teilnehmer: Für die Dilthey-Schule spielten: Franziska Bohn, Marlene Zettl, Corinna Luyven, Claudia Luyven, Marleen Sievers, Johanna Kim, Katrin Ridder (alle RW Biebrich) und Katharina Hardt (TSG Oberrad). Das Bundesfinale wird auch noch in zahlreichen weiteren Sportarten ausgetragen. Von der Elly-Heuss-Schule waren ebenfalls zwei Mannschaften in Berlin. Der männliche Handball-Nachwuchs wurde Fünfter, der weibliche Volleyball-Nachwuchs wurde Siebter.
Text: Markus Grendel
Fotos: Rolf Dober und Dieter Bohn
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