
Michaela Richard, 54, Selbstständig, deutsche Wurzeln
Michaela Richard, 54, Selbstständig, deutsche Wurzeln: „Letztes Jahr habe ich zu Ostern gefastet, dieses Jahr noch nicht. Gerade versuche ich, von allem ein bisschen weniger zu konsumieren. Ich gehe weniger essen, gebe weniger Geld aus und engagiere mich stattdessen – ich beschäftige mich mit dem, was mich nachdenklich macht. Phasenweise reduziere ich auch Dinge wie Alkohol oder bestimmtes Essen, wenn ich das Gefühl habe, dass es genug ist und ich mal aufhören sollte. Sonst genieße ich in Maßen – und das ist auch gut so.“

Slemin Akridan, 44, Inhaber der Pizzeria „Simone“, assyrische Wurzeln
Slemin Akridan, 44, Inhaber der Pizzeria „Simone“, assyrische Wurzeln: „Ich ernähre mich während der Fastenzeit vegan. Das heißt ohne Fleisch, ohne Milchprodukte – also ohne irgendwelche tierischen Produkte. Ich faste die normalen sieben Wochen lang, weil ich gläubiger Christ bin. Meine Familie macht dieses Jahr auch mit, sonst mache ich das aber meistens allein. Es tut gut und ist eine Abwechslung für den Körper. Ich mache das gerne. Die ersten Tage ist die Umstellung vielleicht noch schwierig, aber das ist ja bei allem so. Danach gewöhnt man sich schnell daran.“

Joanna Wasiuk,45, Inhaberin von „Smakosz“, polnische Wurzeln
Joanna Wasiuk, 45, Inhaberin von „Smakosz“, polnische Wurzeln: „Ich verzichte nur freitags auf Fleisch. Die Fastenzeit wird nicht mehr so streng gehalten. Viele Leute versuchen aber, wenigstens eine schlechte Gewohnheit oder ein Laster abzulegen, disziplinierter zu sein. Meine Oma hat zum Beispiel 40 Tage nicht geraucht, um dann am ersten Feiertag wieder zu rauchen. Mein Laster sind Süßigkeiten. Ich habe mal v ersucht, vor Ostern darauf zu verzichten, habe es aber nicht durchhalten können. Manchmal mache ich unabhängig von Ostern auch eine einwöchige Kur zum Entgiften, in der es nur Brühe und Kräutertee gibt.“

Salvatore Giglio, 72, Inhaber „Eis Costantin“, italienische Wurzeln
Salvatore Giglio, 72, Inhaber „Eis Costantin“, italienische Wurzeln: „In Italien heißt die Fastenzeit ‚Quaresima‘. In diesen Wochen wird auf Fleisch verzichtet, vor allem in den letzten beiden Wochen. In Italien habe ich noch gemeinsam mit meinen Eltern gefastet, um dem Körper eine Ruhephase zu ermöglichen. Aber mittlerweile machen wir das hier nicht mehr. Meine Frau und ich versuchen, uns täglich gesund und fleischarm zu ernähren, mit viel Gemüse, Obst und Fisch. Wenn wir in den letzten zwei Wochen ganz auf Fleisch verzichten , freuen wir uns umso mehr auf Lamm am Ostersonntag.“
Umfrage & Fotos: Ruben Stern & Erdal Aslan
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