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„Zimt & Koriander“ im Wiesbadener Westend schließt – „Mama of Africa“ wird Nachfolger

29. Juni 2018 · admin

Mitte März verließ die Bar „tante simone“ das Westend, Ende Mai folgte das „Lokal“ am Sedanplatz. Und nun verabschiedet sich der nächste beliebte Gastronom aus dem Viertel: Pavan Sharma schließt sein Restaurant „Zimt & Koriander“ an der Ecke Gneisenau-/Westendstraße wahrscheinlich schon Mitte Juli. „Auch wenn das für mich selbst hart ist: Ich muss dringend aufhören, da mein rechter Arm nicht mehr mitmacht“, sagt der 52-jährige Inder. Die Sehnen des Rechtshänders seien an mehreren Stellen gerissen. Der Nachfolger von „Zimt & Koriander“ wird „Mama of Africa“ mit eritreisch-äthiopischer Küche.

Ein beliebter Ort im Westend: das "Zimt & Koriander" von Pavan Sharma. Er schließt sein Restaurant nach elf Jahren.

Ein beliebter Ort im Westend: das „Zimt & Koriander“ von Pavan Sharma. Er schließt sein Restaurant nach elf Jahren.

Das Aus war für Pavan Sharma nicht mehr abwendbar. „Mittlerweile habe ich Schmerzen beim Kartoffelschälen. Das Problem schleppe ich schon länger mit mir mit, jetzt ist eine Operation Anfang Juli notwendig.“ Seit über einem Jahr habe er schon darüber nachgedacht, ob er etwas kürzer treten soll, da der Arm immer mehr blockierte („Frozen Shoulder“). Um sich etwas zu schonen, hat er daher Anfang dieses Jahres schon mal wochentags die Öffnungszeiten von 22 Uhr auf 20 Uhr geändert. Doch eine der letzten Untersuchungen zwang ihn dann zum endgültigen Aus. Weil er nach der OP inklusive der Rehabilitationszeit wohl für über eineinhalb Jahre ausfallen wird, hat er sich entschlossen, sein Restaurant aufzugeben. „Ich kann nicht ein Jahr lang Miete zahlen, ohne zu wissen, ob ich nach diesem Jahr weitermachen kann“, sagt Sharma, der das Lokal und das dazu gehörende Catering gemeinsam mit seiner Frau Ilka führt.

Ilka und Pavan Sharma.

Ilka und Pavan Sharma.

Seit 28 Jahren in Deutschland

Die Entscheidung schmerzt den leidenschaftlichen und sympathischen Koch aus mehreren Gründen. Er hat in den vergangenen elf Jahren viele Stammkunden im Westend und in Wiesbaden gewonnen. Zunächst am Sedanplatz, seit sieben Jahren in der heutigen Wirkungsstätte in der Westendstraße 30. Seine indisch-vegetarisch-vegane Küche erfreute sich von Anfang an großer Beliebtheit. Sharma kocht immer selbst: Alle zwei Wochen kreiert er drei neue Gerichte, die auch nur in diesen zwei Wochen angeboten werden. „Mittlerweile habe ich über 80 Prozent Stammkunden. Viele, die sogar aus Wiesbaden weggezogen sind, kommen weiterhin regelmäßig zu mir“, sagt er. Seit einigen Tagen informiert er auch seine Kunden darüber, dass er aufhören muss. „Die sind sehr traurig und können es nicht fassen“, erzählt Sharma. „Viele wünschen mir gute Besserung und viel Glück, was natürlich sehr gut tut.“

Das Verhältnis zu den Menschen, die Atmosphäre im Westend werde der Wahl-Mainzer sehr vermissen. „Ich wurde hier im Viertel sehr gut aufgenommen, zu vielen Gästen habe ich mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis“, sagt er jetzt schon mit ein bisschen Wehmut. „Noch kann ich mir gar nicht vorstellen, nicht mehr hier zu sein.“ Ebenso eine „Katastrophe“ für ihn, dass er für die nächste Zeit nicht mehr kochen kann. „Ich koche seit meinem 14. Lebensjahr. Daran werde ich mich erst mal gewöhnen müssen.“ Vor 28 Jahren kam Sharma als ausgebildeter Koch nach Deutschland – am Rosenmontag nach Mainz. Später hat er dort unter anderem ein Studium zum Betriebswirt abgeschlossen und seine heutige Frau kennengelernt. Er jobbte zunächst in Hotels, bis der überzeugte Vegetarier sich schließlich im Westend selbständig machte.

„Mama of Africa“ will Mitte August eröffnen

Sharma hat in den vergangenen Jahren eine kleine Oase für Vegetarier und Veganer im Viertel geschaffen- auch der Verein „Vegan in Wiesbaden“ traf sich bisher regelmäßig dort. „Daher war es mir wichtig, dass auch der nächste Mieter Veganes und Vegatarisches anbietet“, betont der 52-Jährige. Der Nachfolger, die eritreische Familie Yemane, bestätigt, dass ihre Menükarte neben Fleischhaltigem auch Speisen enthalten wird, in denen auf tierische Zutaten verzichtet wird. Die Familie betreibt schon seit 2007 das Restaurant „Mama of Africa“ in Gießen, in der sie eritreisch-äthiopische Spezialitäten serviert. Das zweite Restaurant im Westend wird denselben Namen tragen und ähnliche Leckereien im Angebot haben. „Wir werden nicht sehr viel umbauen. Wenn alles gut geht, wollen wir schon am 11. August eröffnen“, sagt die Familie auf Anfrage.

Kochbuch in Planung

Schon Mitte Juli würde Pavan Sharma gerne die Schlüssel abgeben, um sich komplett auf seine Genesung zu konzentrieren. „Ich werde die Menschen auf meiner Webseite auf dem Laufenden halten, wie es mir geht und auch weitergeht.“ Über seinen Internetauftritt will er zudem seine Bio-Gewürze aus Sri Lanka anbieten. „Der Name ‚Zimt & Koriander‘ bleibt also weiterhin bestehen“, sagt Pavan Sharma lächelnd. Und vielleicht wird auch irgendwann sein Buch so heißen: Denn der kreative Koch hat mindestens drei Ordner mit selbst kreierten Rezepten gesammelt. „Diese Rezepte eines Tages in einem Buch zu veröffentlichen, wäre ein Traum.“

Homepage: zimtundkoriander.de

Text: Erdal Aslan
Fotos: Erdal Aslan, Sina Schreine (Archiv)

Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: Afrika, Äthiopien, Eritrea, Gastronomie, Home of Africa, Indien, Integration, Migranten, Neueröffnung, Pavan Sharma, Restaurant, Westend, Wiesbaden, Zimt und Koriander

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