„Die Alkoholverbotszone im Bereich des Platzes der Deutschen Einheit wird bis zum 30. November 2019 verlängert“, teilt Bürgermeister und Ordnungsdezernent Oliver Franz mit. Der Konsum von alkoholischen Getränken ist damit weiterhin innerhalb der folgenden Begrenzung untersagt: Faulbrunnenplatz, Schwalbacher Straße bis Platz der Deutschen Einheit, Bertramstraße, Bleichstraße. Zum Geltungsbereich der Verordnung gehört zusätzlich folgende Straße: Helenenstraße bis Hausnummer 15.
„Die Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Bereich des Platzes der Deutschen Einheit konnten reduziert werden“, so Dr. Franz. „Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass die Ordnungskräfte immer wieder insbesondere im Bereich des Faulbrunnenplatzes regelnd eingreifen müssen. Aufgrund der Personalaufstockung bei der Stadtpolizei konnten die Kontrollen auf dem Platz der Deutschen Einheit und dem Quartiersplatz um 300 Prozent gegenüber den vergangenen Monaten gesteigert werden. Auch die Verwarnungen sind hier um 350 Prozent gestiegen.“
Kritik aus dem Ortsbeirat
Die Umgestaltung des Platzes der Deutschen Einheit und der Neubau der Sporthalle habe den Charakter des Zentralbereichs zwar verändert, in den umliegenden Bereichen sei die Aufrechterhaltung des Alkoholverbots jedoch weiterhin notwendig. Die erhoffte Entspannung der Situation im Bereich des Faulbrunnenplatzes durch die Einrichtung eines Cafés werde nach neuestem Sachstand im Jahr 2019 realisiert. „Das Ordnungsamt wird weiterhin einen Schwerpunkt seiner Kontrollen auf diesen Bereich legen“, sagt der Bürgermeister abschließend.
Noch vor dem jetzigen Beschluss zur Verlängerung gab es Zweifel in der Sitzung des Ortsbeirats Westend an der Verbotszone laut. „Das Ding ist eine Luftnummer“, fand Bernd Schmid (Linke) und meinte die Alkoholverbotszone am Platz der Deutschen Einheit. Seit zehn Jahren werde sie jährlich verlängert, was aber an der Trinkerszene dort nichts geändert habe. „Wir müssen akzeptieren, dass Wiesbaden eine Großstadt ist“, sagte er und mahnte an, stattdessen an den Ursachen anzusetzen. Etwa mit der immer wieder vom Ortsbeirat Westend geforderten Ausweitung der Straßensozialarbeit. Schmid regte an, die bisherigen Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und dazu Vertreter des zuständigen Dezernats zu einer der nächsten Sitzungen einzuladen. Unterstützung für den Antrag der Linken kam von ungewohnter Seite, nämlich von Christian Hill (CDU). Zwar sei er für die Verlängerung der Alkoholverbotszone – „wenn sie abgeschafft wird, brechen die Dämme ganz“, – aber er habe nichts dagegen, dass der Magistrat über Situation und Planungsstand berichtet. Dem Antrag schloss sich auch das restliche Gremium einstimmig an. (red/mei)
LESEN SIE AUCH: Interview mit Ordnungsamtsleiterin Heike Paul zur Alkoholverbotszone. (Juli 2017)
Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: Alkohol, Alkoholverbotszone, Oliver Franz, Ordnungsamt, Westend, Wiesbaden