Von Erdal Aslan
Ein lautes Raunen geht durch das Studio ZR6. Unverständnis macht sich bei den etwa 70 Besuchern breit, als die Entscheidung bei der Casting-Show „The Voice of Germany“ gegen Kathrin „Kaye-Ree“ Eftekhari fällt. „Pfui“ ruft jemand aus dem Publikum. Kaye-Ree, die früher einige Jahre im Wiesbadener Westend wohnte, ist dagegen entspannt und lächelt. Die Sängerin kannte die Entscheidung der aufgezeichneten Sendung auf Sat1 schon. Nachdem sie ihren ersten Auftritt in der Show gemeinsam mit Familie und Freunden in der Kulturstätte am Zietenring 6 geschaut hatte (wir berichteten), ist sie am Sonntagabend erneut zu Besuch. Dieses Mal dürfen auch Fans teilnehmen: ZR6-Macher Sascha Burjan hatte 40 Gratis-Karten für ein „Meet & Greet“ auf Facebook mit der Soul-Sängerin verlost, die innerhalb weniger Stunden vergriffen waren.
Live-Perfomance beim Meet & Greet“ im Studio ZR6: Kaye-Ree mit Band.
„Ich bin wirklich nicht enttäuscht. Ich bin glücklich, dass ich das so weit erleben und verschiedene Seiten von mir zeigen konnte“, sagt Kaye-Ree im Gespräch mit Mensch!Westend, nachdem sie nicht das Halbfinal-Ticket der Show lösen durfte. Sie hatte einige Runden schon überstanden und galt bei vielen Fans der Sendung als eine der Top-Favoritinnen auf den Sieg. In der Sendung am Sonntag performte sie das Lied „Grenade“ von Bruno Mars. „Mein Ziel war es vor allem, mich einem breiteren Publikum zu präsentieren und auch Produzenten und Labels auf mich aufmerksam zu machen.“
Neue EP im Frühjahr
Kaye-Ree singt schon seit über 15 Jahren professionell, nebenbei arbeitet die Wahl-Frankfurterin als Bodenpersonal für eine Fluggesellschaft am Frankfurter Flughafen. Sie hat schon zwei Alben herausgebracht und weltweit Auftritte hingelegt, unter anderem durfte sie als Background-Sängerin mit Stevie Wonder und Busta Rhymes auf der Bühne stehen. Nachdem sie vor vier Jahren Mutter geworden ist und kein neues Album aufnehmen konnte, wollte die 39-Jährige ihrer Karriere mit der Teilnahme bei „The Voice“ einen neuen Schub geben. „Wir sind gerade dabei eine neue EP mit fünf Songs aufzunehmen, das wahrscheinlich im Frühjahr erscheinen wird“, kündigt Kaye-Ree an, die alle Songtexte gemeinsam mit Felix Justen schreibt. Sie hofft, dass eine Produktionsfirma darauf aufmerksam wird und sie ein gutes Team findet. „Damit ich nicht wie bisher alles – inklusive des Designs der Alben – selbst machen muss“, sagt Kaye-Ree, die in Wiesbaden am Institut für Marketing studiert hat. So hat das Ausscheiden den positiven Effekt, dass sie sich auf ihre eigene Musik konzentrieren kann. Bekannterweise sind Teilnehmer von Castingshows bei einem Erfolg für einige Jahre an die TV-Produktion gebunden.
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- Kaye-Ree nimmt ihren eigenen Auftritt in der Castingshow per Handy auf.
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- Ein Wohnzimmer-Konzert für die Fans in den Werbepausen der Sendung.
Bei ihren Fans im Studio ZR6 löst die Entscheidung der Coaches Michi und Smudo von den Fantastischen Vier dennoch Kopfschütteln aus. „Das ist eine komplett falsche Entscheidung“, schimpft Melanie Petz. Sie ist mit ihrer 14-jährigen Tochter Chiara dabei, die selbst schon bei der Kinderversion von „The Voice“ mitgemacht hat. Beide sind begeistert von Kaye-Rees „natürlicher Ausstrahlung und tollen Stimme“, die sie an diesem Abend in den Werbepausen der Sendung live im Studio ZR6 erleben dürfen.
Fans: „Die deutsche Alicia Keys“
Ebenso wie Melanie Petz hat auch Zabi Zadran, früher Betreiber des ehemaligen „Chopan“ in der Bleichstraße, sofort zugeschlagen, als die Verlosung bekannt wurde. „Meine Frau ist ein Fan von ihr, sie hat vor fünf Jahren schon ein Konzert im Walhalla besucht. Daher dachte ich, dass das Weihnachtsgeschenk somit erledigt ist“, sagt Zadran lachend. Seine Frau Birgit und er genießen die „intime, familiäre Atmosphäre“ im ZR6. Anna Shaykevich und Olga Sprenger sind angetan von der Bühnenpräsenz von Kaye-Ree freuen sich auf ein Foto mit der Sängerin, das im Anschluss der Sendung auf der Terrasse des ZR6 gemacht wird.
Das lässt sich auch Marion Helwing nicht entgehen, die ein Konzert von Kaye-Ree vor zehn Jahren im Kurhaus besucht hat und seitdem ihre Karriere verfolgt. „Ich wundere mich, dass sie nicht schon viel mehr Menschen kennen. Sie hat einen eigenen Stil, sie ist die deutsche Alicia Keys. Sowas haben wir in Deutschland noch nicht“, sagt sie. Alle sind sich aber sicher: Jetzt wird Kaye-Ree durchstarten.
Im Anschluss zur Sendung signiert Kaye-Ree ihr CDs im Hof des Studio ZR6.
Konzert am 11. Mai im Westend
Die Sängerin, deren Musik als eine Mischung aus Soul, Jazz und World Music beschrieben wird, ist gerührt bei den Gesprächen mit ihren Fans auf der Terrasse. Demnächst geht sie mit den „Voice“-Teilnehmern auf Tour. „Die Atmosphäre in den Teams ist sehr freundschaftlich, es herrscht kein Konkurrenzgedanke“, betont Kaye-Ree. Aber auch mit der eigenen Band wird sie unterwegs sein. Am 11. Mai 2019 besucht sie wieder das Westend: Sie gibt ein Konzert im Studio ZR6 – ihrem „Wohnzimmer“ in Wiesbaden.
Webseite von Kaye-Ree: www.kaye-ree.com
Fotos: Erdal Aslan
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