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Stadtteilmanagerin Irina Kemmsies verlässt Wiesbaden: „Ich werde die Menschen vermissen“

19. Februar 2019 · admin

Von Erdal Aslan

Irina Kemmsies ist vielen vor allem als (ehemalige) Volleyballerin und Nationalspielerin des Bundesligisten 1. VC Wiesbaden bekannt. Seit einem Jahr ist die 22-Jährige auch im Stadtteilverein Kubis tätig. Zunächst als Praktikantin, seit sieben Monaten als Stadtteilmanagerin. Nun verabschiedet sich Kemmsies schon Ende Februar aus Wiesbaden, obwohl ihre Beschäftigung mindestens bis zum Sommer gegangen wäre.

Auf Wiedersehen, Wiesbaden: Stadtteilmanagerin Irina Kemmsies war ein Jahr lang beim Westend-VereinKubis beschäftigt.

Auf Wiedersehen, Wiesbaden: Stadtteilmanagerin Irina Kemmsies war ein Jahr lang beim Westend-Verein Kubis beschäftigt.

Frau Kemmsies, warum verlassen Sie Wiesbaden und das Westend?
Die Entscheidung ist aus einem Gefühl heraus gefallen, dass es nach zweieinhalb Jahren in Wiesbaden Zeit für eine Veränderung ist. Ich werde mich auf längere Reise begeben, im Ausland. Ohne groß zu planen, ich habe auch kein Rückflugticket gebucht.

Diese Entscheidung kommt ähnlich überraschend wie Ihr Abschied als 21-jährige Nationalspielerin beim VCW im Frühjahr 2018. Wie kam es eigentlich dazu?
Ich war, seitdem ich 15 bin, in Verträgen, also immer in Abhängigkeit. Ich habe gemerkt, dass es mental sehr belastend war. Mein Körper hat mir irgendwann gesagt: Irina, öffne doch mal deine Augen und höre darauf, was du selbst möchtest und nicht, was andere von dir wollen. Es gibt außer dem Sport auch andere Seiten von dir, die belebt werden wollen. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich das durchgezogen habe. Ist ja nur ein kleiner Satz, zu sagen: Ich mache das nicht mehr. Diesen auszusprechen, war aber bis dato das Schwierigste in meinem Leben.

Heißt das, wir werden Sie nicht mehr als Profivolleyballerin erleben?
Ob das passiert, weiß ich noch nicht. Es kribbelt wieder in meinen Fingern, ich habe wieder Lust auf den Sport. Ich will mir das offenlassen, daher werde ich mich auch fit halten. Die Saisonvorbereitung beginnt im August. Sollte ich tatsächlich wieder spielen – wo auch immer –, will ich erst recht nun drei, vier Monate „Irina-Zeit“ ausleben.

Bis zum Frühjahr 2018 spielte Irina Kemmsies beim VC Wiesbaden in der 1. Bundesliga.

Bis zum Frühjahr 2018 spielte Irina Kemmsies beim VC Wiesbaden in der 1. Bundesliga.

Ihre Beschäftigung bei Kubis war nach dem Studium der Sozialen Arbeit Ihre erste Station außerhalb des Sports… 
…Ich bin Kubis sehr dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben. In der Uni lernt man wissenschaftliche Theorien und hier bist du sofort in der politischen Arbeit drin, hast die Netzwerkarbeit mit den sozialen Akteuren und Institutionen, bist direkt im Viertel verortet. Als Stadtteilmanagerin muss man viel Organisatorisches erledigen, das lernt man nicht an der Uni.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt bei Kubis?
Die Organisation der Kulturtage im Sommer mit der großen Eröffnungsfeier auf dem Sedanplatz, auch wenn ich danach einige Tage sehr ausgelaugt war. Aber die tägliche Arbeit bei Kubis war insgesamt sehr lehrreich, weil man im direkten Austausch mit den Menschen erörtern kann, was sie brauchen. Der Ansturm zum Beispiel auf den Lese- und Schreibservice zeigt, welch ein Bedarf vorhanden ist.

Sie wohnen ja auch im Westend – was schätzen Sie an diesem Viertel?
Das Westend ist ein so schöner Stadtteil, wo Diversität, Offenheit tagtäglich gelebt wird. Ich mag‘s, wenn ich in Richtung Stadt laufe und die ganzen kulinarischen Gerüche wie auch die Eindrücke „einatme“. Und natürlich war auch die Dankbarkeit der Menschen besonders, wenn wir ihnen helfen konnten.

Und was fehlt diesem Stadtteil?
Eine große Grünfläche, auch wenn ich weiß, dass man das nicht einfach herbeizaubern kann. Aber man hat ja bei der Eröffnung der Kulturtage auf dem Sedanplatz gesehen, dass Menschen aller Altersgruppen ins Westend geströmt sind.

Wie haben Sie Wiesbaden erlebt?
Ich habe die Architektur lieben gelernt. Vor allem in der Zeit als Sportlerin habe ich es genossen, mit Musik in den Ohren stundenlang spazieren zu gehen. Ich mag es zu tanzen, aber für seine Partyszene ist die Stadt leider nicht so bekannt. (lacht) Eine Sache muss ich als tägliche Radfahrerin ernsthaft ankreiden: Das Fahrradnetz muss unbedingt ausgebaut werden.

Werden Sie etwas aus Wiesbaden vermissen?
Ich habe in der besten WG der Stadt gewohnt – zu fünft! Durch meine Mitbewohner habe ich nicht nur die Stadt mit anderen Augen kennenlernen dürfen, sondern auch einen Riesenfreundeskreis dazugewonnen. Ich werde nichts Materielles vermissen, nur die Menschen.

ZUR PERSON

Irina Kemmsies ist am 14. Mai 1996 in Russland geboren, aber in Paderborn aufgewachsen. Sie spielt seit dem 9. Lebensjahr Volleyball. 2011 kam sie ins Volleyball-Internat des USC Münster. Von 2013 bis 2016 stand die Zuspielerin im Bundesligakader des USC. Danach wechselte Kemmsies zum 1. VC Wiesbaden. 27 Mal spielte sie für die deutsche Nationalmannschaft. In Wiesbaden hat sie ihren Bachelor im Fach Soziale Arbeit abgeschlossen. Noch während des Studiums machte sie ein fünfmonatiges Praktikum beim Stadtteilverein Kubis, wo sie von August 2018 bis Ende Februar Stadtteilmanagerin in Schwangerschaftsvertretung ist. Seit Kurzem ist sie auch ehrenamtliche Ansprechpartnerin für Prävention sexualisierter Gewalt im Deutschen Volleyball-Verband.

Interview: Erdal Aslan
Fotos: Erdal Aslan, Dettlef Gottwald (Archiv)

Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: 1. VC Wiesbaden, Bundesliga, Irina Kemmsies, Kubis, Sport, Stadtteil, Stadtteilmanagerin, VCW, Volleyball, Westend, Wiesbaden

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