Wer einmal im Kiosk Somar in der Bleichstraße einkaufen war, weiß: Dort herrscht ständiger Hochbetrieb. Das ist zum einen der günstigen Lage direkt an der Haltestelle Platz der Deutschen Einheit zu verdanken, zum anderen dem ungewöhnlich großen Angebot an Waren. Neben den üblichen Kiosk-Produkten finden sich dort Lebensmittel aus Syrien, Libanon, dem Irak und anderen arabischsprachigen Ländern. „Durch die starke Nachfrage habe ich gemerkt, dass hier ein großer Bedarf an arabischen Lebensmitteln herrscht“, sagt Betreiber Yabil Gorgys. Als sich die Gelegenheit ergab, das leer stehende Geschäft in der Bleichstraße 21 zu mieten, hat der Aramäer daher zugeschlagen: Gorgys will dort einen orientalischen Supermarkt mit Produkten aus dem ganzen arabischen Raum eröffnen.
- „Ebert“ im November 2018
- Heutiger Zustand
In dem Geschäft an der Ecke Bleich/-Hellmundstraße befand sich fast 70 Jahre lang der Laden „Ebert – Holz und Eisenwaren“. Wie berichtet hat das Traditionsgeschäft nach insgesamt 111 Jahren (früher an anderen Standorten) Ende November letzten Jahres aufgeben. Der Handwerkerhandel erzielte schon längere Zeit keinen Gewinn mehr und musste schließen, weil es sich finanziell nicht mehr lohnte, wie der Inhaber Hans-Heinrich Hohenner sagte.
200 Quadratmeter Verkaufsfläche
Hohenner ist auch Inhaber des Hauses und wünschte sich im Gespräch mit dieser Zeitung damals am liebsten „etwas Neutrales wie einen Drogeriemarkt“, auf jeden Fall wollte er seinen Mietern über dem Ladenlokal nicht „eine Gastronomie oder ein Fischgeschäft antun“. Nun hat also Yabil Gorgiys den Zuschlag für den Laden mit 200 Quadratmetern Verkaufsfläche erhalten. Im Untergeschoss befinden sich nochmal 220 Quadratmeter Lagerfläche. Gorgys habe gerade erst angefangen, umzubauen. „Daher kann ich keinen Eröffnungstermin nennen, das wird noch einige Zeit dauern.“ Einen Namen für das neue Geschäft könne Gorgiys noch nicht nennen („vielleicht ‚Somarkt‚“) Er habe verschiedene Ideen für den Standort gehabt, hat sich dann aber für einen Supermarkt entschieden. „Denn ich mache das, was ich kann.“
Text: Erdal Aslan
Archivfotos: Erdal Aslan, Adriana Heide
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