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Neue Stadtteilmanagerin Adriana Shaw will Zusammenhalt im Westend stärken

1. April 2019 · admin

Von Erdal Aslan

Adriana Shaw kommt gut vorbereitet zum Gesprächstermin. Als es darum geht, welche Ziele sie als neue Stadtteilmanagerin des Westends verfolgt, zückt sie plötzlich einen vollgeschriebenen Ringblock aus ihrer Tasche. „Einen Moment bitte“, sagt die 30-Jährige und überprüft, ob sie auch alles erwähnt hat, das ihr wichtig ist. Dann lächelt sie und nickt zufrieden: „Alles gut.“ Diese kurze Szene zeigt, wie ernst Adriana Shaw ihre neue Aufgabe als Stadtteilmanagerin nimmt. Seit März hat sie, angesiedelt beim Verein Kubis, die Position von Irina Kemmsies übernommen, die sich aus Wiesbaden verabschiedet hat (wir berichteten). Shaws Vertrag läuft bis Dezember, mit Option auf Verlängerung, falls die standesgemäße Stadtteilmanagerin – Ute Ledwoyt – weiter im Mutterschutz bleibt.

Zielbewusst: Adriana Shaw will als Stadtteilmanagerin den Zusammenhalt im Viertel stärken.

Zielbewusst: Adriana Shaw will als Stadtteilmanagerin den Zusammenhalt im Viertel stärken. Foto: Erdal Aslan

Diese Zeit will Shaw so gut wie möglich nutzen. „Ich will, dass sich mein Viertel weiter entwickelt, die Potenziale entdeckt und Bedarfe abgedeckt werden“, sagt Shaw. Ihr ist es ein Anliegen, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. „Ich will die Menschen motivieren, wenn auch im Kleinen, die Gesellschaft mitzugestalten. Und nicht in ihren eigenen Kulturkreisen zu bleiben.“ Was sich im ersten Moment vielleicht wie Floskeln anhört, ist ernst gemeint. Man nimmt es der kleinen, zierlichen Frau ab, was sie sagt. Sie wirkt authentisch, wenn sie betont, sie wolle – mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen – „den Zusammenhalt im Viertel stärken. Und den Menschen, die noch nicht so heimisch geworden sind, helfen, hier anzukommen“.

Eigene Migrationserfahrung wird helfen

Dabei wird ihr die Erfahrung als Sprachmittlerin im Wiesbadener Migrantinnenverein MigraMundi helfen. Aber Shaw weiß vor allem aus eigener Erfahrung, wie es ist, in Deutschland anzukommen, ohne die Sprache zu beherrschen. „Ich musste mir alles selbst erarbeiten, das war nicht leicht. Daher weiß ich sehr genau, was zum Beispiel Migranten in dieser Situation brauchen.“ Dass sie nicht für immer in ihrem Herkunftsland Kolumbien bleiben wollte, war Shaw schon sehr früh klar. „Ich komme aus Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens. Dort sind die Chancen gleich viel schlechter, wenn man nicht aus einer reichen oder bekannten Familie stammt.“

So ist sie nach ihrem Abitur für ein Jahr nach Israel gereist und hat in einem Kibbuz ehrenamtlich gearbeitet. Diese Zeit hat sie auch genutzt, um Länder im Nahen Osten zu bereisen und ihren Horizont zu erweitern.Nach dem Jahr stand für sie fest, dass sie weiter im Ausland bleiben wollte. Ein Studium in Israel war nicht möglich, sodass es ihr egal war, wo sie im Ausland landet – „ob in China oder Frankreich. Aber Europa habe ich schon immer mit Freiheit und Gleichheit in Verbindung gebracht“, sagt sie. Als sich die Chance ergibt, nach Deutschland zu kommen – bei Offenbach wohnt eine entfernte Verwandte –, schlägt sie zu. In Deutschland wird ihr Abitur jedoch nicht anerkannt. „Ich musste daher zunächst eine Sprachprüfung für das Studienkolleg ablegen, um mein Abitur nachholen zu können. Auf dem Studienkolleg musste ich am Ende dann eine weitere Prüfung schaffen, um studieren zu können“, erzählt sie von ihrem schwierigen Weg. Schließlich hat sie ihren Bachelor in Mainz in den Fächern Soziologie und Kulturanthropologie gemacht, gerade ist sie an der Masterarbeit dran.

Froh, im Westend gelandet zu sein

Noch während des Studiums in Mainz hat sie ihren heutigen Ehemann, einen Halb-Amerikaner und Halb-Deutschen, kennengelernt. „Als wir zusammenziehen wollten, war es in Mainz zu teuer, sodass wir irgendwann auf Wiesbaden kamen“, erinnert sich Shaw. Gleich die erste Wohnung, die sie sich hier angeschaut haben, befand sich im Westend – es ist die Wohnung, in der das Paar heute lebt. „Wenn ich durch Wiesbaden laufe, bin ich jedes Mal froh, im Westend gelandet zu sein. Das Viertel ist jünger, multikultureller und hat auch etwas von der Lockerheit, die ich aus Mainz kenne.“

Mittlerweile ist Adriana Shaw so heimisch geworden, dass sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat. „Auch das habe ich mir hart erarbeitet“, sagt sie lachend. Es sei nicht leicht gewesen, den kolumbianischen Pass abzugeben. „Aber ich will in dem Land wählen können, in dem ich auch lebe und bleiben werde.“ Sie meint es ernst, wenn sie sagt, ich will die Gesellschaft mitgestalten. So kann man gespannt sein, wie sie ihre bevorstehende große Aufgabe meistert: die Organisation der Kulturtage Westend im August.

Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: Grundschulpaten, Integration, Katip, Kubis, Migranten, Stadtteilmanagerin, Wellritzstraße, Westend, Wiesbaden

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