Von Anke Hollingshaus
Die Blücherschule im Westend gehört zu den besten 20 Schulen Deutschlands. Sie ist in die Endrunde für den „Deutschen Schulpreis“ gekommen, den die Robert-Bosch-Stiftung gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung in Zusammenarbeit mit der ARD und der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vergibt. Diese Runde des renommierten Wettbewerbs zu erreichen, gilt bereits als große Auszeichnung. Anfang Februar reist jetzt ein Expertenteam an, um sich anderthalb Tage lang die Arbeit an der Schule genau anzusehen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir es in diese Runde geschafft haben“, sagt Schulleiterin Monika Frickhofen. Die Blücherschule ist in Wiesbaden die einzige gebundene Ganztagsgrundschule und hat ihr Konzept, seit dies eingeführt wurde, ganz darauf abgestellt. Sie wird von 403 Mädchen und Jungen aus 36 Nationen besucht. In diesem Jahr haben sich für den „Deutschen Schulpreis“ 81 Schulen aller Formen beworben.
Das Motto der Blücherschule ist ein Goethe-Zitat: „Zwei Dinge sollen Kinder bekommen: Wurzeln und Flügel!“
Konzept vier Jahre erprobt
Mit der Bewerbung, berichtet Monika Frickhofen, „haben wir gewartet, bis wir unser Konzept einmal in allen vier Jahrgängen erprobt hatten“. Ob die Musical-AG, der Schüleraustausch mit Görlitz oder der Erasmusaustausch mit Italien oder Finnland. Sie werden ebenso ins Feld geführt wie der Umgang mit der Vielfalt der Kinder an der Grundschule. Der Alltag an einer Ganztagsgrundschule habe einen anderen Rhythmus als an anderen Schulen, individuelles Fördern und Fordern sei ebenso an der Tagesordnung wie verschiedene Unterrichtsformen, hat die Schule in ihrer Bewerbung betont. Und auch die Zeitblöcke sind ganz unterschiedlich, von 30 bis 120 Minuten, je nach Thema und Art des Lernens.

Neben der Wissensvermittlung sei das Erlernen von Eigenverantwortung wichtiger Bestandteil des Schulalltags, so Frickhofen. Ein Halbjahreszeugnis gibt es an dieser Grundschule nicht, stattdessen finden in den nächsten Tagen Lerngespräche statt, an denen Lehrkräfte, Eltern und die Kinder teilnehmen. Wenn die Jury dann im Februar da war, nominiert sie bis zu 15 Schulen für die Auszeichnung. Es werden insgesamt sechs mit dem „Deutschen Schulpreis“ ausgezeichnet, eine gewinnt den Hauptpreis.
100.000 Euro für Erstplatzierten
Wer zu den 15 Besten gehört, erhält 5000 Euro, für die Plätze zwei bis sechs gibt es jeweils 25.000 Euro. Und die Schule, die den ersten Platz belegt, bekommt 100.000 Euro. „Aber uns geht es nicht ums Geld. Es geht um die Anerkennung für die Arbeit des gesamten Kollegiums, der Eltern und aller, die hier mitmachen“, sagt Monika Frickhofen.
Dieser Artikel ist zuerst im Wiesbadener Kurier erschienen.
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