Es ist ein Veranstaltungsort mit ewigem Geheimtipp-Charakter, der für die Mitglieder des Vereins „Rock für Wiesbaden“ zum zweiten Wohnzimmer geworden ist. Der Konzertsaal innerhalb des Gemeinschaftszentrums (GMZ) in der Wellritzstraße 38a firmiert offiziell als „Georg-Buch-Haus“. Dort sorgen eine große Bühne und die Holzvertäfelungen an den Seitenwänden in Verbindung mit dem Thekenbereich für eine angenehme Atmosphäre. Sie wird durch das ehrenamtliche Engagement des Teams von „Rock für Wiesbaden“ mit Leben erfüllt. Zahlreiche Gastspiele von Bands und Solisten vieler Stilrichtungen hat der Verein im Laufe der vergangenen 17 Jahre im GMZ organisiert.

Mit Herzblut bei „Rock für Wiesbaden“ im Einsatz (von links): Sven Bubser, Dieter Kuffner, Sandra Friederich, Michael Hallwachs und Peter Zimmer.
Jubiläumsparty am 3. Dezember
Doch er besteht bereits seit 1986, blickt somit in diesem Jahr auf sein 30-jähriges Bestehen zurück. Grund genug, gebührend zu feiern. Am 26. November (Einlass 19.30 Uhr) läutet die Wiesbadener Kultband „Stoned Age“ um Frontmann Clyde Schröder gemeinsam mit „Crosswize“ die Veranstaltungen anlässlich des 30-Jährigen ein.
Am 3. Dezember (Einlass 19 Uhr) geben sich im Rahmen der großen Jubiläumsparty gleich fünf Gruppen ein Stelldichein. Es spielen: „Pissin’ the Sink“, „Weiss-Emmrich“, „Männer ohne Bart“, „Acoustik Agency“ und „Schallbrücke“. Im Vorverkauf kosten die Tickets fünf Euro, an der Abendkasse sieben Euro. Durch den Abend führt Moderator Valerian Dewinter.
Dass der Verein inzwischen drei Jahrzehnte existiert und in Wiesbaden zu einer Institution geworden ist, gleicht im Rückblick einem kleinen Wunder. Denn 2006 und 2007 hatten sich Verbindlichkeiten aufgetürmt, die beinahe das Ende von „Rock für Wiesbaden“ bedeutet hätten. „Alles hing damals am seidenen Faden. Der Verein wäre wirklich fast auseinandergebrochen“, erinnert sich Dieter Kuffner, Vorsitzender des gemeinnützigen Kulturvereins.
Schuldenfrei seit Mai 2015
In der Folge stemmten sich Kuffner und seine Mitstreiter mit hohem Zeit- und Energieaufwand gegen den drohenden Untergang. Trotz eingeschränkter Mittel gingen die Veranstaltungen weiter, sorgten tolle Gigs für neue Motivation. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Im Mai 2015 war „Rock für Wiesbaden“ schuldenfrei. Auch Gudrun Friederich, die mit höchster Sorgfalt die Finanzen verwaltet, durfte aufatmen.
„Das alles funktioniert nur, weil wir uns untereinander wertschätzen“, weiß Kuffner (56) um die Bedeutung des ausgeprägten Wir-Gefühls innerhalb der Crew, die in den vergangenen Jahren Zuwachs erfahren hat. Sandra Friederich und Sven Bubser stehen exemplarisch für den frischen Wind und das hohe Engagement, das die neuen Vereinsmitglieder einbringen. „Wir werden in Zukunft versuchen, ergänzend freitags Akustikkonzerte zu organisieren und wollen auch weiterhin im Westend für alle sozialen Belange offen sein“, gibt Kuffner den künftigen Kurs vor.
Text: Stephan Neumann
Foto: Rock für Wiesbaden