Von Erdal Aslan

Bisher ein gewohnter Anblick: ein überfüllter Abfallbehälter an der Bushaltestelle Platz der Deutschen Einheit. Foto: Peter Immendorf
Platzmangel, Lärm und Dreck: Die Situation an der Haltestelle Platz der Deutschen Einheit in der Bleichstraße bleibt angespannt. Mehrere Tausend Menschen steigen dort täglich in den Bus, dazu kommen zahlreiche Passanten, die sich an den wartenden Fahrgästen vorbeidrängeln. Nicht überraschend, dass bei so einer Menschenmenge viel Müll entsteht. Direkt an der meist genutzten Ein- und Ausstiegsstelle am Bussteig B stand aber bis vor Kurzem nur ein kleiner Abfallbehälter, der regelmäßig überfüllt war. Dem Einsatz eines Bürgers ist es zu verdanken, dass nun ein weiterer Behälter platziert wurde.
Peter Immendorf fotografierte den vermüllten Zustand an der Haltestelle und veröffentlichte die Bilder auf dem Nachrichtendienst Twitter. In seinem Post forderte er einen größeren Behälter. „Die Bereitschaft der Leute ist ja da, ihren Müll im Abfallbehälter zu entsorgen. Aber das geht nicht, wenn der immer voll ist“, sagt Immendorf gegenüber dieser Zeitung. Die ELW reagierte prompt und twitterte: „Wir werden mit allen Beteiligten die Aufstellung weiterer Tonnenschränke prüfen.“ Tonnenschränke sind die großen Abfallbehälter, die auch in der Fußgängerzone in der Kirch- und Langgasse stehen.

Inzwischen hat die ELW reagiert und einen die Abfallbehälter verdoppelt. Foto: Erdal Asan
Schnelle Übergangslösung
Zwei Wochen später entdeckte Immendorf dann den zweiten Abfallbehälter und twitterte erfreut neue Bilder. Das sei eine Übergangslösung, bis geklärt sei, „ob neue Tonnenschränke hinkommen“, schrieb die ELW zurück. Immendorf ist glücklich, dass eine Behörde der Stadt so schnell reagiert und eine Lösung gefunden hat: „In anderen Fällen dauert es ewig.“ Auf Anfrage dieser Zeitung sagt ELW-Pressesprecher Frank Fischer, dass es schon andere Beschwerden über die Abfallsituation an dieser Haltestelle gab und die ELW ohnehin daran etwas ändern wollte. Man sei aber dankbar für den erneuten Hinweis, dieser sei nochmal ein Anstoß gewesen. Fischer fürchte, dass es zu wenig Platz für die großen Tonnenschränke gebe. Grundsätzlich liege die Verantwortung der Haltestellen aber bei Eswe Verkehr.
Peter Immendorf freut sich indes nicht nur über den neuen Abfallbehälter: Er findet es richtig, dass sich der Aschenbecher für Zigaretten oberhalb des neuen Behälters befindet. „Er ist größer und man kann die Zigaretten auch ausdrücken, bevor sie in die Löcher fallen.“ Im Gegensatz zu den meisten Abfallbehältern an Bushaltestellen, an denen sich nur ein kleiner Aschenbecher an einer Seite befindet. „Man kann dort die Zigarette nicht ausdrücken, sondern nur in das Loch fallen lassen.“

Der Aschenbecher befindet sich auf dem neuen Behälter oben. Foto: Peter Immendorf
Rauch aus den Abfallbehältern
Nicht selten qualmt es dann aus den Abfallbehältern. „Ich muss mehrmals in der Woche rauslaufen und Wasser reinkippen“, sagt Ramin Khano vom Imbiss „Georg’s Falafel“, der sich an der Bushaltestelle befindet. „Der Rauch zieht immer hier rein, das ist unangenehm für meine Gäste.“ Khano freut sich über den zusätzlichen Abfalleimer und den Einsatz von Immendorf, der sich schon für eine bessere Beleuchtung an dieser Haltestelle engagiert habe. „Ich hoffe nur, dass es jetzt hier weniger verdreckt ist, weil es wirklich schlimm ist.“