Nur mit Termin möglich: Das Impfen in der DKD Helios Klinik. Foto: Lukas Görlach / VRM Bild
Der Wiesbadener Ausländerbeirat hat viele Anfragen (und Beschwerden) von Migranten erhalten, wie und wo sie einen Impftermin ausmachen können. So hat der Beirat mithilfe Ihrer Mitglieder nun kurze Infos in einigen Sprachen zusammengefasst, über welche Stellen man an Impftermine kommen kann . Für weitere Sprachen bittet der Ausländerbeirat um Hilfe und würde die PDF-Datei mit den Übersetzungen dann ergänzen . Die PDF-Datei kann man HIER runterladen.
Der folgende Text wurde vom Ausländerbeirat übersetzt:
Während der Coronavirus-Krise ist es wichtig, dass die Informationen über getroffene Maßnahmen alle Menschen in Wiesbaden erreichen. Daher werden wir die wichtigsten lokalen News zum Coronavirus in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Sprachen veröffentlichen. Es erscheint also nicht täglich etwas, sondern immer wieder dann, wenn es einen Anlass dazu gibt. Ihre Mithilfe ist wichtig: Verbreiten Sie diese Nachrichten unter Vereinen, Multiplikatoren und Bürgern, die die Infos in der jeweiligen Sprache brauchen könnten.
Die VRM-Zeitungen Mensch!Westend und Wiesbadener Kurier erstellen dieses Angebot in Kooperation mit der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Verein MigraMundi.
Einfach auf die Sprachen klicken, um zu der jeweiligen Seite zu gelangen:
David Freter und Ines Ening betreiben seit Mai 2018 die DIY-Bar „Tag.Werk“ am Bismarckring.
Von Erdal Aslan
Wie schnell sich die Folgen des Coronavirus wirtschaftlich auswirken können, spüren momentan viele Unternehmen. Vor allem kleinere oder neue Geschäfte und Freischaffende haben mit jedem weiteren Tag Probleme, weil sie nicht auf große Rücklagen zurückgreifen können. Ein Beispiel ist die Do-it-yourself-Bar „Tag.Werk“ am Bismarckring 6, die erst vor knapp zwei Jahren eröffnet hat. „Wir haben irgendwann gesagt, wir müssen zugeben, dass es uns beziehungsweise unserer Bar nicht gut geht“, sagt Ines Ening, die die Bar gemeinsam mit David Freter betreibt. „Seit vergangenen Montag hagelte es Absagen für lange gebuchte Veranstaltungen wie Teamevents oder Junggesellenabschiede, aber es kamen auch immer weniger Gäste im alltäglichen Betrieb.“ So entschieden die beiden ihre finanzielle Not in den Sozialen Medien öffentlich zu machen. Dem Hilferuf folgte schon kurze Zeit später eine Reaktion, die das Betreiberpaar „überwältigt“ hat.
Die Stammkundinnen Christiane Schädel und Carolin Kropf aus dem Westend nutzten die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters und starteten spontan eine Crowdfunding-Aktion. „Wir haben den Post der beiden am Donnerstag gesehen und wollten unbedingt helfen. Das Schlimmste wäre ja, wenn dieser schöne Laden jetzt zumachen müsste“, sagt Schädel. Auf der Plattform www.betterplace.me können Menschen, die momentan lieber zu Hause bleiben wollen, ein „virtuelles Bier“ trinken: Also einen kleinen Geldbeitrag spenden und so das „Tag.Werk“ unterstützen. „Wir haben am Anfang einfach ins Blaue hinein als Spendenziel 2000 Euro gewählt. Aber wir wissen, dass das ja auch nicht lange reichen wird“, sagt die Westendlerin Schädel. Deshalb wurde das Ziel am Samstag auf 3100 Euro erhöht.
Viele Spender innerhalb weniger Stunden
Die Menschen reagierten innerhalb von wenigen Stunden vielfach auf die Aktion. „Schon am ersten Tag hatten wir fast das halbe Spendenziel erreicht“, erzählt Christiane Schädel begeistert. Zurzeit sind schon mehr als 1800 Euro eingegangen. „Es gibt kein zeitliches Limit, aber wir schauen Ende der kommenden Woche, ob wir die Spendenaktion beenden“, erklärt Schädel. „Das ist so unfassbar toll, was da an Support die letzten Tage passiert ist. Wir sind allen sehr, sehr dankbar!“, sagt Ines Ening.
Sollte mehr Geld eingehen als das Spendenziel vorgibt, weiß Wirtin Ines Ening schon, wie sie dieses verwenden könnte: „Wenn wir merken, dass Geld übrig bleibt, wollen wir anderen Betreibern oder kleinen Läden gerne damit helfen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen“, betont Ening. Vielleicht könne diese Spendenaktion ja etwas in Gang zu setzen, um in Corona-Zeiten einen Weg zu finden, kleineren Läden wirtschaftlich unter die Arme zu greifen.
Gemeinsame Aktionen mit anderen Unternehmern
Ines Ening und David Freter haben auch schon andere Solidaritätsaktionen geplant. „Die Produkte eines kleinen Einrichtungsladens, dem es momentan auch nicht gut geht, werden wir bei uns ausstellen und verkaufen“, erzählt Ening. Zudem sei für kommende Woche eine Kunstauktion geplant. „Wir kriegen mit, wie zum Beispiel freischaffende Künstler oder Fotografen gravierende Einbußen wegen der momentanen Situation haben. Deshalb werden wir ihre Produkte bei uns versteigern.“ Die Bar darf dafür ein Werk ihrer Wahl behalten. Damit die Menschen von zu Hause mitmachen können, wird die Auktion auch live auf dem Instagram-Account von „Tag.Werk“ übertragen. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben.
Andere Einrichtungen schließen vorübergehend
Der Schutz vor dem Corona-Virus trifft unterdessen auch andere Einrichtungen im Westend. Die „ArtBar“ in der Blücherstraße und das „Studio ZR6“ am Zietenring haben über die Sozialen Medien bekanntgegeben, dass sie vorübergehend geschlossen haben. Die Bar „Heaven“ am Sedanplatz hat ihre „Silent“-Party am Samstagabend abgesagt, der Barbetrieb wird an diesem Wochenende weiterlaufen – vorerst. Ebenso werden Partys im „Wohnzimmer“ in der Schwalbacher Straße zunächst ausgesetzt, die Bar hat aber weiterhin offen. Täglich kann sich die Informationslage ändern, sodass die Betreiber spontan reagieren müssen. „Es kann ja sein, dass auch bei uns irgendwann eine Ausgangssperre kommt. Dann werden solche gegenseitigen Hilfsaktionen noch wichtiger werden“, appelliert Ines Ening für einen stärkeren Zusammenhalt.