Umfrage & Fotos: Alia Bouhaha und Asya Dik-Fesci

Fereshteh Asadilafmejani, 48 Jahre, Tagesmutter, persische Wurzeln: „Ich bin zwar nicht christlich, aber trotzdem komme ich mit meiner Familie an den Feiertagen zusammen, da sich jeder zu der Zeit Urlaub nimmt. Es gibt zu Weihnachten immer unsere traditionelle Gans. Meine Tochter darf selbst entscheiden, ob sie an Weihnachten oder an dem iranischen Neujahr beschenkt werden möchte. Auf der Arbeit organisiert unser Gruppenleiter jedes Jahr eine große Weihnachtsfeier. Dort wird gewichtelt und schön gegessen. Außerdem treffe ich mich zu dieser besinnlichen Zeit mit meinen Freunden: Wir machen uns gemütliche Serienabende, gehen gemeinsam essen oder besuchen den Weihnachtsmarkt. Diese Zeit ist für mich entspannend und familiär.“

Mahmut Ibrahim, 18 Jahre, Schüler, türkische Wurzeln: „In unserer Kultur ist es sehr unterschiedlich. Ich stamme ursprünglich aus der Türkei und bin dort auch aufgewachsen. Wir feiern eigentlich kein Weihnachten, aber kommen auch mit der Familie zusammen. Dazu gibt es ein leckeres Essen. In der Türkei werden oft an Silvester geschmückte Tannenbäume aufgestellt und es gibt Geschenke für die Kinder. In unserer Familie beschenken wir uns zu den muslimischen Festen. Da ich aber viele deutsche Freunde habe, ist das Weihnachtsfest in meinem Freundeskreis natürlich ein größeres Thema. Wir feiern zusammen und gehen zum Beispiel auf den Weihnachtsmarkt. Das gefällt mir besonders gut, wie auch das Wichteln in der Schule.“

Gudrun Olbert, 54 Jahre, Inhaberin „Büchergilde“, deutsche Wurzeln: „Für mich hat das Weihnachtsfest eine große Bedeutung, auch wenn es mittlerweile ziemlich kommerziell geworden ist. Generell bedeutet Weihnachten für mich, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Das war schon immer so, früher habe ich zum Beispiel den Baum immer mit meinem Vater zusammen geschmückt. An Heiligabend gibt es bei uns auch immer das gleiche Gericht: Falschen Hasen mit Karotte-Sellerie-Salat. Außerdem mag ich einfach das gemütliche Gefühl rund um die Adventszeit. Die ganzen Lichter und die festliche Beleuchtung erhellen die eigentlich so dunkle Jahreszeit.“

Roberto Nicola, 57 Jahre, Inhaber „Pizzeria Molise“, italienische Wurzeln: „Weihnachten ist bei uns ein riesiges Familienfest. Wir nutzen die Zeit und fahren alle zusammen in den Urlaub. Dann gibt es immer viel Essen und eine besinnliche Zeit mit Kindern, Cousinen, Tanten, Onkeln und Großeltern. Traditionell essen wir an Heiligabend Fisch. Um Mitternacht essen wir einen Lebereintopf und gehen zusammen in die Kirche. Auch am 25. Dezember gibt es in Italien ein großes Mittagessen, bei uns meistens Stockfisch. Was die Bescherung angeht, sollen die Geschenke für die Erwachsenen eher eine kleine Freude sein, die Kinder werden schon etwas reicher beschenkt.“