Neulich ist ein Fahrgast eingestiegen, der mir sofort bekannt vorkam. Als er anfing, zu reden, war ich mir sicher: Das ist er! Man begegnet sich immer zwei Mal im Leben, dachte ich mir… Denn vor etwa neun Monaten ist genau dieser Mann schon mal bei mir mitgefahren – und ohne zu bezahlen, einfach abgehauen. Ich sollte damals nach der Fahrt kurz warten, damit er Geld von einer Bank holt. „Hinter dieser kurzen Gasse befindet sich der Bankschalter, ich bin gleich wieder da“, meinte er damals. Egal, wie erfahren man als Taxifahrer ist, manchmal will man den Menschen doch vertrauen. Allerdings ist er damals nicht mehr aufgetaucht, nach zehn Minuten bin ich ausgestiegen und habe ihn noch gesucht, leider ohne Erfolg. In die kurze Gasse mündete eine Seitenstraße, von wo er sich wohl vom Acker gemacht hatte. Continue reading
Dreiste Masche mit imaginärem Freund – Kolumne „Taxistand“ von Ismail Cerci

Taxifahrer Ismail Cerci.
Es gibt ja so einige Versuche von Fahrgästen, sich um die Fahrtkosten zu drücken. Aber neulich hat es jemand auf eine sehr dreiste Art versucht: Der Fahrgast war Ende 20 und schon angetrunken, als er vorne in mein Taxi einstieg. Er redete die ganze Zeit Unverständliches in den Raum. Als ich fragte, ob er mich meint, sagte er: „Nein, nein, ich meine den Markus.“ „Was für ein Markus?“, fragte ich, „Wir sind hier allein.“ Er erzählte einfach weiter und hörte nicht mehr hin. Ab und zu drehte er sich nach hinten und sagte so etwas wie: „Das war doch ein schöner Abend, nicht wahr, Markus?“ Da ja kein Markus im Taxi war, gab er ihm auch keine Antwort. Continue reading