Kopfläuse sind zwei bis drei Milimeter große flügellose, graugelbe Insekten, die auf dem behaarten Kopf von Menschen leben und sich von Blut ernähren, das sie nach einem Stich aus der Kopfhaut saugen. Kopfläuse sind alle zwei bis drei Stunden auf eine „Blutmahlzeit“ angewiesen, sonst sterben sie im Laufe des zweiten Tages, spätestens nach 55 Stunden. Läuse können also ein Wochenende im Kindergarten oder Schulgebäude nicht überleben! Sie können sich auch auf Haustiere, Mützen, Schals oder Plüschtiere „verirren“.
Geschlechtsreife befruchtete Lausweibchen legen täglich mehrere Eier, deren Hülle Nisse genannt wird. Diese werden in der Nähe der Kopfhaut am Haaransatz festgeklebt, dort herrscht die optimale Temperatur für sie. Aus den Eiern schlüpfen nach sieben bis zehn Tagen junge Läuse (Larven). Die leeren Eihüllen bleiben am Haar kleben. Das Haar wächst etwa einen Zentimeter im Monat. Nissen, die weiter als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sind, sind also immer leer.

Die etwa zwei bis drei Millimeter großen Kopfläuse ernähren sich von menschlichem Blut. Alle zwei bis drei Stunden brauchen die Insekten eine „Mahlzeit“.
Hygiene spielt keine Rolle
Jeder Mensch kann Kopfläuse bekommen. Mangelnde Hygiene spielt dabei keine Rolle. Kopfläuse können sich mit ihren sechs Beinen sehr flink im Kopfhaar bewegen. Die Übertragung geschieht in der Regel direkt „von Haar zu Haar“. Der indirekte Übertragungsweg über gemeinsam benutzte Kämme, Bürsten und Textilien ist eher die Ausnahme, denn dort können Kopfläuse nicht lange überleben.
Kopfläuse verursachen Juckreiz, bei erstmaligem Befall erst nach ein bis zwei Wochen. Dann ist immer eine gründliche, gegebenenfalls wiederholte Untersuchung nötig; auch wenn Kopfläuse in der selben Gruppe oder Klasse eines Kindes oder bei Spielgefährten festgestellt wurden.
So groß wie ein Sandkorn
Das Haar wird mit Wasser und Pflegespülung angefeuchtet und mit einem engzinkigen Kamm unter guter Beleuchtung Strähne für Strähne ausgekämmt. Die ausgekämmte Spülung wird auf einem Küchenpapier ausgestrichen und nach Kopfläusen abgesucht. Besonders gründlich sollten die Partien an den Schläfen, um die Ohren und im Nacken untersucht werden.
Die Aufmerksamkeit richtet sich auch auf Eier, die weniger in als ein Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sind. Sie sind so groß wie ein Sandkorn und von dunkler Farbe. Sie kleben fest an den Haaren und sind daran wie Perlen an einer Schnur aufgereiht. Sie können im Gegensatz zu Schuppen nicht leicht abgestreift werden. Der Nachweis von Läusen, Larven oder Eiern, die weniger als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sind, stellt einen behandlungsbedürftigen Kopflausbefall dar.
Die zugelassenen Arzneimittel und Medizinprodukte wirken rasch und sicher gegen Larven und geschlechtsreife Kopfläuse. Deshalb können Betroffene direkt nach der ersten Behandlung wieder Kindergarten, Schule oder Hort besuchen. Die noch verbliebenen Eier kleben fest an den Haaren und können nicht übertragen werden. Larven, die in den Tagen nach der ersten Behandlung schlüpfen, sind noch nicht mobil genug, um auf den Kopf eines anderen Menschen zu gelangen. Mit der zweiten Behandlung, acht bis zehn Tage nach der ersten, werden alle Larven abgetötet, bevor sie mobil und geschlechtsreif geworden sind.
Text: Gesundheitsamt Wiesbaden
Fotos: fotoliaxrender-Fotolia
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Auf der Website gibt es auch das ausführliche Merkblatt „Kopfläuse, was tun?“.
Infos auch unter www.pediculosis.de.