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Tag-Archiv Ramadan

Der einsame Ramadan – Islamischer Fastenmonat ohne gemeinsames Essen in der Moschee

24. April 2020 · admin

Imam allein im Haus: Die Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße wird wegen Corona auch im Ramadan leer bleiben. Foto: Erdal Aslan

Von Erdal Aslan

Wenn am Freitag, 24. April, der Ramadan beginnt, dann heißt es in Corona-Zeiten auch unter Muslimen: Nichts ist in diesem Jahr wie sonst. „Das wird der seltsamste Ramadan meines Lebens. Es ist einfach nur traurig“, sagt Zafer Sahin. Der 50-Jährige war viele Jahre lang Vorsitzender der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße und ist auch heute noch dort aktiv. „Ramadan ist der Monat, in dem wir zusammenkommen, die Gemeinschaft stärken. Jetzt wird jeder für sich sein“, sagt der Türkischstämmige.

Zafer Sahin war viele Jahre Vorsitzender der Süleymaniye Moschee. Archivfoto: Erdal Aslan

17 Stunden nicht essen, trinken und rauchen

Vor allem das gemeinsame abendliche Fastenbrechen („Iftar“) wird Sahin und vielen anderen Muslimen in Wiesbaden fehlen. Während des islamischen Fastenmonats essen, trinken und rauchen Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht. In diesem Jahr dauert der Fastentag von etwa 4.30 bis 21 Uhr. Die Zeitspanne hängt davon ab, wie lang es abends hell ist. „Wenn man so lange fastet, freut man sich auf das Essen. Es ist Tradition, dass wir uns gegenseitig einladen“, erzählt Sahin.

Auch in den Moscheen wird jeden Abend ein kostenloses Essen ausgegeben. „Es sind dann auch zum Beispiel Flüchtlinge dabei oder einfach Leute, die nicht jeden Abend für sich kochen können. Wir lernen und profitieren alle vom Teilen.“ Normalerweise. Durch die verlängerten Corona-Regelungen bleiben Gotteshäuser dieses Jahr für größere Ansammlungen geschlossen. „Damit fällt auch das allabendliche Teravih-Gebet weg, das nur im Ramadan stattfindet. So ein gemeinsames Gebet verbindet sehr und ist im Islam auch mehr ‚wert‘ als das alleinige Gebet.“

Mutter kann nicht besucht werden

Schwerer trifft Sahin, dass er seine 72-jährige Mutter nicht besuchen und gemeinsam mit ihr das Fasten brechen kann. „Sie gehört als ältere Person zur Corona-Risikogruppe, deshalb gehen wir nicht zu ihr. Sie isst morgens und abends alleine, weil mein Vater in die Türkei gereist war und dort jetzt nicht wegkommt.“ Morgens heißt, dass Muslime vor der Morgendämmerung (also etwa um 3.30 Uhr) aufstehen und nochmal etwas zu sich nehmen. „Ich hoffe nur, wir überstehen dieses Corona bald, denn die Älteren oder Ärmeren vereinsamen“, sagt Sahin.

Verzicht sorgt für Wertschätzung

„Wir müssen uns alle in Corona-Zeiten in Geduld üben. Wie auch im Ramadan: Wir trainieren unseren Willen“, sagt Frauenkoordinatorin Almasa Ramicevic Özkan von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken Wiesbaden. „Durch den Verzicht lernen wir im Ramadan, selbstverständliche weltliche Dinge wie etwa Wasser wieder wertzuschätzen. Durch Verzicht erfahren wir Spiritualität“, erklärt die 26-jährige Masterstudentin der Islamischen Studien an der Goethe-Uni in Frankfurt. Der Ramadan gilt bei Muslimen als ein Monat der inneren Einkehr. „Wir intensivieren die Gebete und lesen traditionell den kompletten Koran.“ Die ersten Suren der heiligen Schrift der Muslime sollen im Monat Ramadan offenbart worden sein.

In den ersten Tagen des Fastens sei es „natürlich nicht einfach“, sich an den Rhythmus zu gewöhnen. „Doch ungeduldig auf das Essen zu warten, ist nicht der Sinn dieses Monats. Wir fasten mit allen Sinnesorganen“, sagt Özkan. „Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und versuchen uns von Unnötigem fernzuhalten. Wir analysieren unser Verhalten im Alltag, leben bewusster, versuchen insgesamt ein besserer Mensch zu werden.“

So sieht der Gebetsraum der Süleymaniye Moschee beim Festgebet am Ende des Fastenmonats (normalerweise) aus. Archivfoto: Erdal Aslan

„Wir können Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen“

All das könne man auch auf die Umstände während der Corona-Krise übertragen. „Ja, es ist nicht leicht, getrennt von den Liebsten diesen Monat zu begehen. Aber man muss es positiv sehen: Man hat umso mehr Zeit, sich mehr mit der Familie in den eigenen vier Wänden zu befassen, die oft zu kurz kommt“, sagt die Bosnischstämmige. Wegen Corona komplett auf das Fasten zu verzichten, gehe allerdings nicht, wie einige forderten. „Wir können den Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen, er gehört zu den fünf Säulen des Islam. Ohnehin müssen ja Kranke oder gesundheitlich Gefährdete, Kinder oder Schwangere nicht fasten.“

In den letzten Tagen des Fastenmonats seien die meisten Muslime traurig, weil die spirituelle Reise zu Ende gehe. Beim anschließenden Ramadanfest (23. Mai), das drei Tage dauert, herrscht aber wieder gute Laune. „Doch dieses Jahr werden wir wahrscheinlich nicht unsere Eltern oder Großeltern besuchen können“, sagt Özkan. „Aber dann machen wir das wie bei den Verwandten imAusland: Wir rufen sie an oder wir videochatten.“

Gratis-Döner zum Ramadanfest – Aktion bei „Mustafa’s Gemüse Kebap“ am 4. Juni in der Helenenstraße

31. Mai 2019 · admin

Von Henri Solter

Mensch Westend / Mustafa Duran, Inhaber "Mustafa' Gemüse Kebap" in der Helenenstraße 30 / Foto: Erdal Aslan

Mustafa Duran, Inhaber von „Mustafa‘ Gemüse Kebap“ in der Helenenstraße 30. Foto: Erdal Aslan

Für Muslime beginnt am 4. Juni das Ramadanfest, das nach dem Fastenmonat drei Tage lang gefeiert wird. Mustafa Duran, Eigentümer des Dönerladens „Mustafa’s Gemüse Kebap“, will zu diesem Anlass eine besondere Aktion organisieren: Am Dienstag, 4. Juni, wird er von 11 bis 15 Uhr in seinem Geschäft in der Helenenstraße 30 seine Döner kostenlos verschenken. „Im Ramadan geht es vor allem um Nächstenliebe. Zum Ramadanfest soll daher jeder ein Grund haben glücklich zu sein. Hoffentlich kommen auch Obdachlose oder Bedürftige“, sagt Mustafa Duran. Der türkische Gastronom will keinen Unterschied bei Religion oder Nationalität machen: „Jeder ist willkommen. Das Döner-Angebot darf jeder wahrnehmen, der sich entschließt vorbeizukommen.“

Einen Massenauflauf, wie etwa im Mai 2018 geschehen, als „Harput Burger“ seine Burger für einen Cent angeboten hatte, befürchtet Duran jedoch nicht. „Ich denke, es wird alles im Rahmen bleiben. Bei der Eröffnung des Burgerladens hat ja vor allem der Auftritt des Rappers Eno für das ganze Chaos gesorgt.“

Ende März eröffnet

Wie berichtet hat Duran, der auch die „Harput Bäckerei“ betreibt, seinen Dönerladen am 23. März geöffnet. Das Angebot umfasst eine große Auswahl von gegrillten Gemüsesorten, der Döner kann zum Beispiel mit Zucchinis, Auberginen oder Kartoffeln belegt werden. Neben den vegetarischen Dönern gibt es aber auch die Varianten mit Fleisch (Kalbshack- und Hähnchenfleisch).

 

Start des Fastenmonats Ramadan: Wiesbadener Imam Ihsan Toköz im Interview

6. Mai 2019 · admin

Ihsan Toköz ist der Imam der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße in Wiesbaden.Foto: Erdal Aslan

Ihsan Toköz ist der Imam der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße in Wiesbaden. Foto: Erdal Aslan

Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. 29 Tage lang verzichten die Gläubigen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Rauchen, Essen und Trinken. An Montag, 6. Mai, beginnt die Fastenzeit der Muslime, die mit dem dreitägigen Ramadanfest endet. Ihsan Toköz, Imam der Süleymaniye Moschee in Wiesbaden, beschreibt, wie sich das Fasten für Körper und Geist anfühlt und was der heilige Monat dem 34-Jährigen und seiner Gemeinde bedeutet. Continue reading →

Ramadan: Eine Dattel, zwei Perspektiven – Eindrücke einer Nichtmuslimin zum Fastenbrechen

14. Juni 2018 · admin

Ich sitze in der Redaktion von Mensch!Westend, die erste Station meines Volontariats beim Wiesbadener Kurier. Es ist 30 Grad, drinnen wie draußen. Ich trinke einen Schluck erfrischend, kaltes Wasser und bin froh, dass ich das einfach so machen kann. Schräg gegenüber von mir sitzt Erdal Aslan, redaktioneller Leiter dieser Zeitung, und trinkt nicht. Zumindest nicht, solange die Sonne noch nicht untergegangen ist. Egal, wie heiß es ist. Egal, wie durstig er ist. Denn Erdal Aslan fastet im Ramadan. „Der Arme!“ denke ich. Einen ganzen Monat, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, nichts zu essen und zu trinken, „nur“ weil man seinem Gott näher kommen will, ist für mich schwer nachvollziehbar. Um besser zu verstehen, warum Ramadan für Erdal Aslan und viele Muslime ein besonderer Monat ist, gehe ich einen Abend mit in die Wiesbadener Sülemaniye Moschee an der Dotzheimer Straße zum Iftar (Fastenbrechen).

Fastenbrechen Ramadan

Volontärin Julia Kleiner mit den Gastgeberinnen Fatma, Zahide und Tahire (von links). Die Familien der drei Frauen haben das Essen für das Fastenbrechen an diesem Abend ausgegeben.

Männer und Frauen beten getrennt

Die Moschee liegt in einem Hinterhof. Am Eingang zieht man die Schuhe aus, bevor man den Teppich betritt. „In die Moschee soll kein Dreck hineingetragen werden“, erklärt mir Cigdem, eine Besucherin der Moschee. Mit ihr werde ich den Abend verbringen, denn hier beten Frauen und Männer getrennt. Der Gedanke, es strikt zu vermeiden, sich vom anderen Geschlecht ablenken zu lassen, ist für mich ein bisschen ungewohnt. Dennoch akzeptiere ich die Regeln. Schließlich bin ich hier zu Besuch.

Teppich Moschee

Die Muster im Teppich zeigen in die entsprechende Richtung nach Mekka.

Wir gehen die Treppe hoch in den Frauenbereich. Neben meiner Neugier steht vor allem der große Respekt vor der Moschee und dem Glauben. Denn ich merke, wie wichtig den Menschen dieser Ort und diese Lebensweise ist. An diesem Abend geht gegen 21.36 Uhr die Sonne unter und das Abendgebet läutet das Fastenbrechen ein. „Das Beten kannst du dir wie eine Meditation vorstellen. Es bringt Ruhe in deinen Alltag und entschleunigt ein bisschen.“

Enschleunigen wie beim Meditieren

Der Vergleich von Cigdem lässt mich schmunzeln. In dem Wunsch nach Entschleunigung habe ich mich direkt wiedererkannt. Auch ich meditiere oft, um nach einem anstrengenden Tag wieder entspannen zu können. Wir betreten den Gebetsraum der Frauen, dessen Teppich bestimmte Muster hat. „Sie markieren die Gebetsplätze für die einzelnen Personen und zeigen direkt nach Mekka“, erklärt Cigdem. Ich muss unweigerlich grinsen, was für eine witzige und clevere Idee.

Dann tönt der Gebetsruf – der für mich eher wie ein Gesang klingt – des Imams durch die Lautsprecher. Alle Frauen beten, doch die kleinen Kinder rennen weiter wild um die Betenden herum. Irgendwie irritiert mich das. Ist Beten nicht etwas Andächtiges, währenddessen Ruhe zu herrschen hat? „Wir gewähren den Kindern traditionell viel Toleranz in den Moscheen“, erklärt mir meine Begleiterin später. Mit dieser Einstellung sollen vor allem Kleinkinder positive Erfahrungen in der Moschee machen. Außerdem sollen Erwachsene in der Lage sein, die spielenden Kinder zu akzeptieren.

Fastenbrechen Ramadan Moschee

Das Essen für das Fastenbrechen wird jeden Abend von anderen Familien der Gemeinde bezahlt und organisiert.

Niemand stürzt sich auf das Essen

Das Fastenbrechen findet im Anschluss an das Abendgebet statt und kann sowohl in den Moscheen als auch außerhalb begangen werden. Jeden Abend aufs Neue ist es Anlass, mit Freunden und Familie zusammenzukommen. Mit anderen Frauen sitze ich nun gemeinsam an einer großen Tafel. Eine Dattel, mit der traditionell das Fasten gebrochen wird, liegt neben dem Teller und wird für viele heute die erste Mahlzeit sein. Trotzdem stürzt sich niemand auf das Essen, so wie ich es vermutet hatte.

„Im Ramadan wollen wir uns auf das Wesentliche besinnen und nachempfinden, wie es ist, so gut wie nichts zu haben“, sagt Cigdem. Es werden Suppe, Reisnudeln mit Gemüse ausgeteilt, dazu steht geschnittene Wassermelone auf dem Tisch. „Es würde nicht zum Ramadan passen, wenn wir uns abends den Bauch vollschlagen“, begründen Frauen am Tisch die sparsame Mahlzeit. Mir wird klar, dass es im Ramadan nicht darum geht, bis abends „durchzuhalten“, sondern über die gesamte Zeit enthaltsam zu sein und seinen Willen zu stärken.

„Der Glaube nimmt Last ab“

Dattel Fastenbrechen Moschee Ramadan

Das Fasten mit einer Dattel zu brechen, geht auf den Propheten Mohammed zurück.

Das erinnert mich an das Fasten im Christentum. Ich frage mich, warum ich es noch nicht mal geschafft habe, vier Wochen lang keine Süßigkeiten zu essen. Und warum meine Religion keine Motivation für mich ist. Plötzlich verspüre ich tiefen Respekt vor diesen Frauen, die so selbstbewusst an ihrem Glauben festhalten. „Der Glaube bedeutet für mich, Last von den eigenen Schultern abzugeben. Denn viele Dinge passieren aus einem tieferen Sinn, den man oft erst auf den zweiten Blick erkennt“, erzählt mir Cigdem. Die 37-Jährige beschäftigt sich schon länger mit dem Islam, trägt aber erst seit fünf Jahren ein Kopftuch.

Es ist spät und schon bald löst sich die gesellige Runde auf. Ich schlendere mit vielen Eindrücken im Kopf Richtung Auto. Auch wenn Gott für mich immer noch keine Begründung oder Motivation ist: So habe ich doch verstanden, dass das Fasten im Ramadan keine Qual ist, sondern für gläubige Muslime eine wichtige Zeit, um zu sich selbst zu finden. Sollte ich wieder so einem Vorurteil auf den Leim gehen, werde ich an den Abend mit Cigdem in der Moschee zurückdenken und es besser wissen.

Text: Julia Kleiner
Fotos: Julia Kleiner, Erdal Aslan

Ramadan-Umfrage: Was bedeutet Ihnen der Monat? Fällt es Ihnen schwerer, im Sommer zu fasten?

13. Juni 2017 · admin

Der islamische Fastenmonat Ramadan hat am 27. Mai begonnen und endet am 24. Juni. In dieser Zeit verzichten Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Speisen, Getränke, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Da sich der Ramadan nach dem islamischen Mondkalender richtet, findet der Fastenmonat jährlich rund zehn Tage früher statt. Wir haben Westendler gefragt, was ihnen der Monat bedeutet und ob es schwerer fällt, im Sommer zu fasten. Continue reading →

PDF herunterladen: Juni-Ausgabe von Mensch!Westend ist erschienen

9. Juni 2017 · admin

Mensch Westend Februar


 

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Die Idee ist alles andere als neu und doch jedes Mal aufs Neue spannend: Die Wellritzstraße soll von Autos befreit und in eine Fußgängerzone umgewandelt werden. Das Verkehrsdezernat steht der Vision des Ortsbeirats positiv gegenüber, in einer Testphase zunächst nur den Abschnitt zwischen Helenen- und Schwalbacher Straße umzuwidmen. Doch wie stehen die Geschäftsleute dazu? Die Titelgeschichte der neuen Ausgabe von Mensch!Westend (M!W) beschäftigt sich mit dieser Frage.

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EM, jugendliche Flüchtlinge und Ramadan: Juni-Ausgabe als PDF herunterladen

8. Juni 2016 · admin

KLICKEN SIE HIER, UM EINE PDF-VERSION DER JUNI-AUSGABE HERUNTERZULADEN. 

Der Hinterhof wird zur Mini-Arena, die Fahrt nach Paris und eine deutsch-französische Familie vor dem TV: Das EM-Fieber packt auch das Westend. In der Titelgeschichte der neuen Ausgabe von Mensch!Westend (M!W), erzählen drei Fußballbegeisterte, wie sie das Turnier in Frankreich erleben werden.

Titelseite Juni 2016

Die Titelseite der Juni-Ausgabe 2016.

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Einen Monat lang gefastet: Wie M!W-Redaktionsleiter Erdal Aslan den Ramadan erlebt hat

20. Juli 2015 · rmd_admin

18 Stunden am Tag auf Speisen und Getränke verzichtet: Vom 18. Juni bis 16. Juli dauerte der islamische Fastenmonat Ramadan an. Erdal Aslan, redaktioneller Leiter von Mensch!Westend, hat gefastet und beschreibt hier, wie er den Ramadan erlebt hat.

Pünktlich, wie jedes Jahr einige Tage vor Beginn des Ramadan, schlug mein innerer Schweinehund Alarm: Es geht wirklich los, vorbei das unbeschwerte Eis-Schlemmen in der Sonne, der wohlriechende Kaffee am Morgen, das Genießen von eiskalten Getränken und leckeren Snacks zu jeder Tageszeit. Einen Monat lang nicht das tun und lassen können, wie und wann man will – ich habe keine Lust!

Cartoon FastnMonat

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PDF-Version herunterladen: Sommerausgabe von Mensch!Westend erschienen

16. Juli 2015 · rmd_admin

Mensch Westend Titel Juli 2015

HIER KLICKEN UND EINE PDF-VERSION DER JULI/AUGUST-AUSGABE HERUNTERLADEN. 

Die Begrüßung ist die erste Kommunikationsform zwischen zwei Menschen und bestimmt den weiteren Verlauf des Gesprächs. Aber wie begrüßen sich Menschen aus anderen Ländern und Kulturen richtig? Mensch!Westend stellt in der Doppelausgabe Juli/August zusammen mit der interkulturellen Trainerin Lina Siri die häufigsten Begrüßungsformen vor und geht deren kulturellen und historischen Bedeutungen auf den Grund. Continue reading →

Ramadan: Trainingslager für Herz – Muslima Bedia Demirel erklärt, warum sie fastet

26. Juli 2014 · rmd_admin

Bedia Demirel ist eine Hodscha, eine weibliche Religionsgelehrte.

Bedia Demirel ist eine Hodscha, eine weibliche Religionsgelehrte.

18 Stunden am Tag nichts essen und trinken: Was für viele unvorstellbar ist, nimmt Bedia Demirel gerne im Fastenmonat Ramadan auf sich. Die 34-jährige Wiesbadenerin mit türkischen Wurzeln ist gläubige Muslima. Hier erzählt sie, was Ramadan für sie bedeutet:

„Viele fragen, ob ich nicht hungrig oder durstig bin, aber um eins klarzustellen: Ich denke nicht den ganzen Tag ans Essen und Trinken. Das Fasten tritt sogar eher in den Hintergrund. Ich sehe Ramadan als Chance, alles besser zu machen. Es ist wie ein Trainingslager, das erst nur den Körper betrifft und sich dann auf Kopf und Herz ausweitet. Ich versuche unabhängig von den Dingen zu sein, die mich im Alltag so beherrschen. Das klingt schwer, ist es aber gar nicht.

Zum Fastenbrechen versammeln sich jeden Abend bis zu 80 Frauen auch in der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße. Männer und Frauen essen getrennt. Jeden Abend kümmert sich eine andere Gruppe von Frauen ums Essen. An dem Abend gibt es Türlü Pilar ein Fleischgericht mit Reis.

Zum Fastenbrechen versammeln sich jeden Abend bis zu 80 Frauen auch in der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße. Männer und Frauen essen getrennt. Jeden Abend kümmert sich eine andere Gruppe von Frauen ums Essen.

Anders als bei einer Diät, die man anfängt und wieder verwirft, muss man sich bei Ramadan an eine feste Zeit halten und würde beim Schummeln nicht nur sich selbst, sondern auch Gott betrügen. Deshalb will man es unbedingt schaffen. In dem Monat trainiert man seine Willenskraft sehr stark, dann fällt es das restliche Jahr über leichter und man muss nicht mehr so intensiv ‚trainieren‘.

Beim Abschmecken aufpassen

Natürlich spielt das Essen auch eine große Rolle. Ich lese im Ramadan ohnehin viel im Koran und das Gute ist, es lenkt mich auch vom Hunger ab.

Auch beim Islamischen Kulturverein Imam Hossein, Schwalbacher Straße, wird getrennt gegessen.

Auch beim Islamischen Kulturverein Imam Hossein, Schwalbacher Straße, wird getrennt gegessen.

Für meine zwei Söhne koche ich weiterhin ganz normal. Nur beim Abschmecken muss ich genau darauf achten, dass ich das Essen nur probiere und nichts herunterschlucke. Auch wenn es nach einem langen Fastentag schwer ist, nicht ans Essen zu denken, nehme ich mir vor dem Iftar, dem Fastenbrechen, nochmal die Zeit zum Beten. Ich fühle mich Gott dann so nah wie sonst nie. Ich schlage mir danach auch nicht den Bauch voll, wie viele meinen, sondern bin dann eher durstig und trinke viel.

Nach dem Iftar wird gebetet, wie hier in der Vahdet Moschee, Bertramstraße (Bild links).

Nach dem Iftar wird gebetet, wie hier in der Vahdet Moschee, Bertramstraße .

Hungern auf Zeit

Für uns ist es nur Hungern auf Zeit. Anderen Menschen geht es nicht so gut wie mir. Sie haben am Ende des Tages keinen reich gedeckten Tisch voller Essen. Deshalb ist man beim Iftar umso dankbarer und das Mitgefühl für arme Menschen ist umso größer.

Ramadan lehrt uns außerdem Geduld: Ich warte nicht nur geduldig, bis ich essen und trinken darf, sondern bin auch geduldiger mit meinen Mitmenschen. Man redet insgesamt nicht mehr so viel, streitet nicht mehr so viel. 

Essensausgabe in der Vahdet Moschee: Jeden Abend lädt ein anderer ein.

Essensausgabe in der Vahdet Moschee: Jeden Abend lädt ein anderer ein.

Außerdem reflektiere ich viel, finde mehr zu mir selbst und frage mich immer wieder, wo mein Herz steht. Man rennt nicht mehr mit einem Tunnelblick durch den Alltag, sondern nimmt die Dinge viel bewusster wahr. Diese emotionale Veränderung ist wohl die größte und schönste Auswirkung von Ramadan auf mich.“

 

INFO: RAMADAN

Reporterin Nadine Schwarz (links) beim Fastenbrechen in der Süleymaniye Moschee. Aus Respekt vor der Religion ihrer Gastgeberinnen trägt sie ein Kopftuch.

Reporterin Nadine Schwarz (links) beim Fastenbrechen in der Süleymaniye Moschee. Aus Respekt vor der Religion ihrer Gastgeberinnen trägt sie ein Kopftuch.

Während des Fastenmonats Ramadan  – eine der fünf Säulen des Islam – verzichten Muslime zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang (momentan etwa 4 bis 21.25 Uhr) auf Essen, Getränke, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Das Fastenbrechen beginnt traditionell mit einer Dattel und einem Glas Wasser. Kranke, Schwangere und Kinder müssen nicht fasten. 

In diesem heiligen Monat versuchen die Gläubigen außerdem verstärkt tugendhaft zu sein und anderen Menschen zu helfen. Sie spenden einen Teil ihres Einkommens und laden sich gegenseitig zum Fastenbrechen, dem Iftar ein. Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender und findet deshalb jährlich rund zehn Tage früher statt. Dieses Jahr vom 28. Juni bis 27. Juli. Zum Abschluss feiern Muslime das Ramadanfest (vom 28. bis 30. Juli).

Aufgezeichnet von Nadine Schwarz.

Fotos: Nadine Schwarz und Erdal Aslan

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