Durch ihren Einsatz machen sie viele Projekte erst möglich: die Ehrenamtlichen von Kubis. Wie in jedem Jahr würdigt sie der Verein für „Kultur, Bildung und Sozialmanagement“ aus der Wellritzstraße 49 dafür bei seinem Frühjahrsempfang. Kubis hat am Freitag jedoch einen weiteren Grund zum Anstoßen: Er feiert sein 15-jähriges Bestehen, begleitet von der Kubis-Band und dem Gesang der ehemaligen Vorsitzenden Janet Yalaza in den benachbarten Räumlichkeiten von Arco. „Kubis ist in Wiesbaden und vor allem im inneren Westend fest verankert und stark verwurzelt, sodass er gar nicht mehr wegzudenken ist“, weiß Oberbürgermeister Sven Gerich um Kubis‘ Wichtigkeit für das gesellschaftliche Zusammenleben im Viertel.

Ingolf Schrauth (hier mit der Vorsitzende des Wellritz Cafés Petra Schierholz) sorgte mit seinem Comedy-Programm auf dem Kubis-Jubiläum für breites Gelächter.
Lange Zeit um die Existenz gebangt
In den vergangenen Jahren musste der Stadtteilverein oft um seine Existenz kämpfen, nachdem das EU-Förderprogramm „Soziale Stadt“ 2010 ausgelaufen war. Er konnte erst durchatmen, als er im städtischen Doppelhaushalt für die Jahre 2018 und 2019 landete. Auch für die Zukunft stehen die Chancen gut: „Ich bin optimistisch, dass Kubis auch für 2020 und 2021 erneut im Doppelhaushalt zu finden ist“, sagt Sozial- und Integrationsdezernent Christoph Manjura und erntet Beifall von den Anwesenden. Mit den zu erwartenden Geldern von ungefähr 70 000 Euro sollen, wie es aktuell der Fall ist, das Projekt Grundschulpaten und das Stadtteilmanagement finanziert werden. „Für Kubis ist der Wiedereinzug in den Doppelhaushalt unglaublich wichtig, um die zahlreichen Projekte weiter realisieren zu können. Wir haben viele neue Ideen, die jedoch ohne äußere Unterstützung nicht zu bewerkstelligen sind“, betont Stadtteilmanagerin Adriana Shaw.
Neben der finanziellen Förderung steht und fällt die Arbeit von Kubis mit den Ehrenamtlichen. Von Hausaufgabenbetreuung über den Lese- und Schreibservice bis hin zu Sprachkursen engagieren sie sich vielfältig im Verein, insbesondere für Migranten. „Kubis ist eine wichtige Anlaufstelle im Westend und unterstützt viele Menschen bei der Integration. Den Löwenanteil leisten dabei natürlich die Menschen vor Ort, die sich tagtäglich engagieren. Ohne sie wäre das in dieser Form kaum möglich“, erklärt Manjura, der damit gleichzeitig auch eines der Hauptprobleme des Vereins anspricht: Kubis braucht dringend weitere Ehrenamtliche. „Wir haben einige Projekte geplant, wofür wir aber definitiv noch zusätzliche Leute brauchen. Gerne hätten wir dafür Westendler, die sich aktiv am Stadtteilleben beteiligen wollen“, sagt Adriana Shaw.
Neben persönlichen Gesprächen und Aufrufen in den sozialen Netzwerken will sich auch die Stadt weiter nach möglichen Helfern umschauen. „Über unser Freiwilligenzentrum erhoffen wir uns weitere Verstärkungen, die vielleicht auf kurzen oder längeren Zeitraum Kubis unterstützen können. Auch bei Adriana Shaw hat das ja zurückblickend super geklappt“, erklärt Christoph Manjura. Die Stadtteilmanagerin hat schließlich auch über das städtische Freiwilligenzentrum ihren Weg zu Kubis gefunden.