Das Glasfasernetz im Westend wird ausgebaut. Archivfoto: dpa
Im Wiesbadener Westend bekommen 10.000 weitere Haushalte schnelles Internet. Per Glasfaser sollen Datenübertragungen von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Insgesamt werden rund 32.000 Haushalte in Wiesbaden vom Glasfaserausbau profitieren, heißt es in einer Mitteilung der Telekom. Knapp zwei von drei Haushalten im Stadtgebiet seien bereits gigabitfähig angeschlossen, sagte die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU).
Der Netzausbau der Telekom in Wiesbaden ist Teil des regionalen Kooperationsprojekts „Gigabitregion FrankfurtRheinMain“. Spätestens 2025 sollten alle Gewerbegebiete und die Hälfte der Haushalte im erweiterten Rhein-Main-Gebiet mit einem Glasfaser-Internetzugang erschlossen sein. Durch eine Kooperation mit den drei beteiligten Netzbetreibern (Deutsche GigaNetz, Deutsche Glasfaser Wholesale und Telekom Deutschland) und kommunalen Unternehmen vor Ort soll das schnelle Internet ausgebaut werden.
Für den Anschluss sei die Genehmigung der Hauseigentümer erforderlich. Auch wer zur Miete wohnt, könne jetzt schon einen Glasfaser-Anschluss buchen. Die Telekom werde dann mit den Vermietern Kontakt aufnehmen und klären, wie die Glasfaser ins Haus kommt. Die Immobilie könne später angeschlossen werden, dieser Anschluss müsse aber aus eigener Tasche bezahlt werden. Außerdem könnten notwendige Genehmigungen für Tiefbauarbeiten den Anschluss verzögern.
Eigentümer im Wiesbadener Westend können sich, so die Telekom, die Glasfaser-Anbindung ihrer Immobilie sichern – online unter www.telekom.de/glasfaser oder telefonisch unter 0800 22 66 100.
Nur mit Termin möglich: Das Impfen in der DKD Helios Klinik. Foto: Lukas Görlach / VRM Bild
Der Wiesbadener Ausländerbeirat hat viele Anfragen (und Beschwerden) von Migranten erhalten, wie und wo sie einen Impftermin ausmachen können. So hat der Beirat mithilfe Ihrer Mitglieder nun kurze Infos in einigen Sprachen zusammengefasst, über welche Stellen man an Impftermine kommen kann . Für weitere Sprachen bittet der Ausländerbeirat um Hilfe und würde die PDF-Datei mit den Übersetzungen dann ergänzen . Die PDF-Datei kann man HIER runterladen.
Der folgende Text wurde vom Ausländerbeirat übersetzt:
Flamenco gibt es am Samstag, 25. September, zu sehen.
Unter dem Motto „Freiräume entdecken“ beginnen am Donnerstag, 23. September, die Kulturtage Westend. Sie werden um 16 Uhr im Kinderzentrum Wellritzhof, Wellritzstraße 21, von der „dienstältesten Boygroup Wiesbadens“ eröffnet, „Super Molecular Dust Separator“. bewegen sich „souverän durch Groove und Wahnsinn!”. Außerdem sind die Kunst-Koffer mit Ton und Farbe mit dabei.
Direkt im Anschluss führt Zeynab eine Erkundungstour durch das Westend. Anschließend gibt es eine Führung durch das Westend. Um 10 Uhr öffnet das Atelier Del Mar, Goebenstraße 16, am Freitag, 24. September, 11 bis 18 Uhr, gibt es im Gartenhaus von Gudrun Marie Schecker, Scharnhorststraße 38, eine Kunstausstellung.
Am Samstag, 25. September, 15.30 Uhr, lädt Eva Kaufholz-Soldat zu dem Spaziergang „In ein paar Happen um die Welt“ ein. Von 15 bis 18 Uhr wird vor dem Jugendzentrum Pizza gebacken, um 19 Uhr werden in der Lounge alkoholfreie Cocktails gemixt. Im Hinterhof, Westendstraße 4, erklingt um 17 Uhr „Klassik bis Jazz“, mit Livemusik und Flamenco geht es um 18 und 20 Uhr im Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38, weiter. Im Kinder-Eltern-Zentrum (KiEZ) ist am Montag, 27. September, 9 bis 11 Uhr, ein Tag der offenen Tür. Am Dienstag, 28. September, 16 bis 20 Uhr, gibt es denWorkshop „Wenn Wasser brennt“ mit dem Arco-Ensemble im Arco-Forum, Wellritzstraße 49. Weitere Veranstaltungen sind im Programmflyer zu finden.
So viele neue Gesichter hat Volker Wild (Grüne) im Ortsbeirat Westend noch nie gesehen – und dem gehört er immerhin seit 1986 an. In den vergangenen fünf Jahren war er der Ortsvorsteher, und nach seiner unangefochtenen Wiederwahl bleibt er es auch.
Der Ortsvorsteher Volker Wild (Mitte) und seine beiden Stellvertreter Hans Peter Schickel (SPD, links) und Bernd Schmid (Die Linke, rechts). Foto: Volker Watschounek
Zehn neue Mitglieder zählt der Ortsbeirat jetzt. Doch die neue Zusammensetzung des Gremiums ist nicht allein dem Ausgang der Kommunalwahl geschuldet. Einer, der eigentlich dabei sein sollte, lebt nicht mehr. Hans-Gerd Öfinger, in der letzten Wahlperiode für die Linken im Ortsbeirat und gerade erst wiedergewählt, ist am 26. März gestorben. Die Sitzung begann daher mit einer Schweigeminute für den engagierten Kommunalpolitiker.
„Richtig Großstadt“
Dass die bisherige Stellvertreterin und Spitzenkandidatin der SPD, Michaela Apel, nicht mehr dabei sein wollte, hatte im Vorfeld für Unverständnis gesorgt (wir berichteten), wurde auf der konstituierenden Sitzung aber nicht weiter kommentiert. So übernahm Hans Peter Schickel (SPD), neben Wild ein weiteres „Urgestein“ des Beirats, statt ihrer die Rolle des Wahlleiters und konnte nach der geheimen Abstimmung das Ergebnis verkünden: Volker Wild, der ohne Gegenkandidat angetreten war, wurde mit 15 von 15 abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. „Überwältigt und glücklich“ nahm Wild die Wahl sichtlich gerührt an. Zu seinen Stellvertretern wurden Hans Peter Schickel und Bernd Schmid (Linke) gewählt. SPD und Linke sind mit jeweils drei Vertretern die zweitstärksten Fraktionen hinter den Grünen, die diesmal sechs Sitze gewonnen hatten. Zwei Sitze entfielen auf die CDU, einer auf die FDP.
„Das Westend ist das interessanteste Viertel von ganz Wiesbaden“, findet der wiedergewählte Ortsvorsteher. „Wir sind hier eigentlich richtig Großstadt.“ Das habe Vorteile, berge aber auch Probleme. Entsprechend ergebe sich eine Fülle von Themen – Verkehr, Müll, die Plätze, Stadtgestaltung, Integration –, denen sich der Ortsbeirat in gewohnter Beharrlichkeit widmen wolle.
Fußgängerzone Wellritzstraße wird umgewidmet
Nach den Wahlformalitäten stieg der Ortsbeirat gleich ins Tagesgeschäft ein. Die Fußgängerzone in der Wellritzstraße soll nun auch straßenrechtlich umgewidmet werden und damit endgültig Bestand haben – dem wurde zugestimmt.
Die Grünen wünschen sich einen Radweg in der Seerobenstraße, um die Lücke zwischen Sedan- und Dürerplatz zu schließen. Für die Umsetzung erwartet der Ortsbeirat Vorschläge vom Tiefbauamt – unter der Maßgabe, dass möglichst wenige Parkplätze wegfallen.
Wie geht es weiter mit „Bäche ans Licht“?
Für das Projekt „Bäche ans Licht“ fordert das Gremium Informationen zum aktuellen Sachstand. Von den fünf geplanten Abschnitten sei seit 2009 nur der am Platz der Deutschen Einheit umgesetzt worden, sagte Schickel. Dabei interessiere vor allem, was aus den fast fünf Millionen Euro geworden sei, die ursprünglich für das Projekt freigegeben worden waren.
Spielplatzbetreuer gefordert
Gleich zwei Anträge gab es zum Thema Spielplatzbetreuer: Zum einen begrüße man die vom Sozialdezernat angekündigten 15 Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose und wünsche sich eine davon als Aufsicht für den Blücherplatz. Darüber hinaus müssten aber mehrere Stellen für pädagogisch ausgebildetes Personal geschaffen werden, um die unterschiedlichen Konfliktlagen auf dem hochfrequentierten Spielplatz in den Griff zu bekommen, und zwar ganzjährig und in mehreren Schichten.
Dieser Artikel ist zuerst im Wiesbadener Kurier erschienen.
Überall, wo dieses Symbol (links) im Viertel hängt, kann man reinschnuppern. Der Tag beginnt unter anderem mit Stepptanz und Geigenspiel (Natalie & Edward Westerdale) um 11 Uhr in der Goebenstraße 9.
Von Birgitta Lamparth
Sie sind Keramiker und Maler, Goldschmiede und Tanzlehrer, Ernährungscoach und Grafiker. Und sie haben eins gemeinsam: Sie arbeiten alle im Wiesbadener Westend. Als Solo-Selbstständige sind sie von der Corona-Krise besonders betroffen. „Es gibt so viele Lebenswirklichkeiten, die sich im politischen Alltagsgeschäft nicht abbilden“, findet der Künstler Titus Grab, Initiator der „Kunst-Koffer“ und der Kinder-Kunst-Galerie im Westend. Und deshalb hat er mit der Bildhauerin Antje Dienstbir zusammen einen Tag organisiert, an dem35 Selbstständige und Kreative (siehe Teilnehmerliste unten) aus dem Westend sich zeigen wollen: „Wir haben alle miteinbezogen. Unser Ziel ist: Wir wollen einfach wieder gesehen werden“, so Grab. Am Samstag, 25. Juli, ist von 11 bis 19 Uhr dafür die Gelegenheit.
„Kleinode im Westend entdecken“ am Samstag von 11 bis 19 Uhr
„Kleinode im Westend entdecken“ lautet das Motto der konzertierten Aktion – der ersten, nachdem vor sieben Jahren die „Offenen Ateliers“ durch die immensen organisatorischen Bedingungen eingestellt worden sind. Dass dabei jetzt die Hygienevorschriften und Abstandsregelungen gewahrt bleiben müssen, liegt für Organisator Titus Grab auf der Hand. Dennoch erhofft er sich von diesem Tag, dass die Menschen wieder miteinander ins Gespräch kommen. Und ja, natürlich: dass auch etwas verkauft werden kann. Die Werkstatt-Türen sind offen. „Wir haben seit März keine Einnahmen mehr“, macht er die existenzielle Krise aller Mitwirkenden deutlich. Es seien viele darunter, „die durch die verschiedenen Raster fallen“. Da gehe es schlicht darum, Miete zu zahlen, Essen zu kaufen. Um dafür Geld aufzutreiben, seien alle „organisatorisch ständig unterwegs – mit überschaubaren Ergebnissen“.
Aber der Samstag „soll kein Jammertag werden, sondern ein Tag der guten Laune“. Danach treffe man sich auf einer Wiese, um grundsätzliche Statements und Forderungen „an eine Politik zu formulieren, die nur vom Angestellten-Status ausgeht“. Da nutze auch das Kultur-Paket der Landesregierung nichts – aus seiner Sicht ist das „ein Paketchen“. Die Arbeitsstipendien in Höhe von 2000 Euro seien zu versteuern und gelten nur für Mitglieder der Künstlersozialkasse. Das sind nicht alle. Umso wichtiger sei es, dass sich jetzt Solo-Selbstständige solidarisieren: „Wir wollen eine Wahrnehmung schaffen für unsere Situation, in der die wenigen Maßnahmen kaum greifen.“
Der Sedanplatz soll wieder belebt werden. Das Foto zeigt das Eröffnungsfest des früheren „Westend Garden“ im Jahr 2016. Archivfoto: Erdal Aslan
Von Julia Anderton
Jetzt ist der Wettergott am Zug: Die Vereinbarung der Stadt Wiesbaden mit vier Westend-Gastronomen zur Außenbewirtschaftung des Sedanplatzes ist unterzeichnet. Damit kann die Grünfläche temporär zunächst bis zum Saisonende genutzt werden. Mit dabei sind „Das Lokal“, „Heaven“, „Riesling im Hindukusch“ und „Schoppenhof“. Gemeinsam könne man auf dem Sedanplatz ein tolles Angebot mit hoher Qualität schaffen, kündigt „Das Lokal“-Wirt Alexander Sarac stellvertretend für seine Mitstreiter an. Abhängig von Witterung solle es im Laufe der nächsten Woche losgehen. Im Moment laufe viel Organisation, man warte noch auf die Lieferanten, berichtet Julien du Buy vom „Riesling im Hindukusch“, der ebenfalls zuversichtlich ist, dass es in den nächsten Tagen losgeht. Zum Konzept machte er noch keine Angaben.
Die Möglichkeit zu einer befristeten mobilen Bewirtung städtischer Flächen durch Gastronomen und Schausteller ist das Ergebnis eines runden Tischs mit Gastronomie-Vertretern, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD), Wirtschaftsdezernent Oliver Franz (CD) und Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) vor drei Wochen. Außer dem Sedanplatz werden künftig auch der Warme Damm, die Reisinger Anlagen, Kranzplatz, Luisenplatz, Faulbrunnenplatz und der Platz der Deutschen Einheit Standorte mobiler Gastro-Angebote sein; derzeit nimmt die Straßenverkehrsbehörde Bewerbungen entgegen.
Stadt will Gastronomen beistehen
„Die Stadt hatte von vornherein zugesagt, den Gastronomen besonders unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen zur Seite zu stehen. Das bedeutet auch, dass seitens der Ämter und der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG sehr schnell und unkompliziert möglich gemacht wurde, was möglich zu machen ist“, sagt Kowol. Unterstützt wird die Idee zudem durch Städtebaufördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung, in dessen Programmgebiet sich der Sedanplatz befindet.
Robin Dasgupta findet nicht, dass es so schnell gegangenen sei: Am vergangenen Wochenende habe er etwa in Köln viele Beispiele für kreative Außenbewirtschaftungserweiterungen gesehen, die dort schon seit zwei Wochen laufen. Von 2016 bis 2018 hatte Dasgupta mit einer Partnerin auf dem Sedanplatz den Wein- und Biergarten „Westend Garden“ betrieben, bis seitens der Stadt die Kündigung wegen den Umbauplänen des Platzes erfolgte, die bislang jedoch nicht umgesetzt wurden.
„Wieder so schön aufblüht wie zu den ‚Westend Garden‘-Zeiten“
Auf seine zwischenzeitlichen Interessensbekundungen, etwa mit einem Weinmobil vor Ort vertreten zu sein, erfolgte indes keine Reaktion. „Ich hätte mir gewünscht, zumindest eine Rückmeldung von der Stadt zu bekommen,“ so Dasgupta. „Aber ich finde es richtig, den Sedanplatz zur Nutzung den anliegenden Gastronomen zu überlassen und wünsche ihnen viel Glück. Ich hoffe, dass er wieder so schön aufblüht wie zu den ‚Westend Garden‘-Zeiten.“
Dieser Artikel ist zuerst im Wiesbadener Kurier erschienen, der wie Mensch!Westend von der VRM herausgegeben wird.
Imam allein im Haus: Die Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße wird wegen Corona auch im Ramadan leer bleiben.Foto: Erdal Aslan
Von Erdal Aslan
Wenn am Freitag, 24. April, der Ramadan beginnt, dann heißt es in Corona-Zeiten auch unter Muslimen: Nichts ist in diesem Jahr wie sonst. „Das wird der seltsamste Ramadan meines Lebens. Es ist einfach nur traurig“, sagt Zafer Sahin. Der 50-Jährige war viele Jahre lang Vorsitzender der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße und ist auch heute noch dort aktiv. „Ramadan ist der Monat, in dem wir zusammenkommen, die Gemeinschaft stärken. Jetzt wird jeder für sich sein“, sagt der Türkischstämmige.
Zafer Sahin war viele Jahre Vorsitzender der Süleymaniye Moschee. Archivfoto: Erdal Aslan
17 Stunden nicht essen, trinken und rauchen
Vor allem das gemeinsame abendliche Fastenbrechen („Iftar“) wird Sahin und vielen anderen Muslimen in Wiesbaden fehlen. Während des islamischen Fastenmonats essen, trinken und rauchen Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht. In diesem Jahr dauert der Fastentag von etwa 4.30 bis 21 Uhr. Die Zeitspanne hängt davon ab, wie lang es abends hell ist. „Wenn man so lange fastet, freut man sich auf das Essen. Es ist Tradition, dass wir uns gegenseitig einladen“, erzählt Sahin.
Auch in den Moscheen wird jeden Abend ein kostenloses Essen ausgegeben. „Es sind dann auch zum Beispiel Flüchtlinge dabei oder einfach Leute, die nicht jeden Abend für sich kochen können. Wir lernen und profitieren alle vom Teilen.“ Normalerweise. Durch die verlängerten Corona-Regelungen bleiben Gotteshäuser dieses Jahr für größere Ansammlungen geschlossen. „Damit fällt auch das allabendliche Teravih-Gebet weg, das nur im Ramadan stattfindet. So ein gemeinsames Gebet verbindet sehr und ist im Islam auch mehr ‚wert‘ als das alleinige Gebet.“
Mutter kann nicht besucht werden
Schwerer trifft Sahin, dass er seine 72-jährige Mutter nicht besuchen und gemeinsam mit ihr das Fasten brechen kann. „Sie gehört als ältere Person zur Corona-Risikogruppe, deshalb gehen wir nicht zu ihr. Sie isst morgens und abends alleine, weil mein Vater in die Türkei gereist war und dort jetzt nicht wegkommt.“ Morgens heißt, dass Muslime vor der Morgendämmerung (also etwa um 3.30 Uhr) aufstehen und nochmal etwas zu sich nehmen. „Ich hoffe nur, wir überstehen dieses Corona bald, denn die Älteren oder Ärmeren vereinsamen“, sagt Sahin.
Verzicht sorgt für Wertschätzung
„Wir müssen uns alle in Corona-Zeiten in Geduld üben. Wie auch im Ramadan: Wir trainieren unseren Willen“, sagt Frauenkoordinatorin Almasa Ramicevic Özkan von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken Wiesbaden. „Durch den Verzicht lernen wir im Ramadan, selbstverständliche weltliche Dinge wie etwa Wasser wieder wertzuschätzen. Durch Verzicht erfahren wir Spiritualität“, erklärt die 26-jährige Masterstudentin der Islamischen Studien an der Goethe-Uni in Frankfurt. Der Ramadan gilt bei Muslimen als ein Monat der inneren Einkehr. „Wir intensivieren die Gebete und lesen traditionell den kompletten Koran.“ Die ersten Suren der heiligen Schrift der Muslime sollen im Monat Ramadan offenbart worden sein.
In den ersten Tagen des Fastens sei es „natürlich nicht einfach“, sich an den Rhythmus zu gewöhnen. „Doch ungeduldig auf das Essen zu warten, ist nicht der Sinn dieses Monats. Wir fasten mit allen Sinnesorganen“, sagt Özkan. „Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und versuchen uns von Unnötigem fernzuhalten. Wir analysieren unser Verhalten im Alltag, leben bewusster, versuchen insgesamt ein besserer Mensch zu werden.“
So sieht der Gebetsraum der Süleymaniye Moschee beim Festgebet am Ende des Fastenmonats (normalerweise) aus. Archivfoto: Erdal Aslan
„Wir können Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen“
All das könne man auch auf die Umstände während der Corona-Krise übertragen. „Ja, es ist nicht leicht, getrennt von den Liebsten diesen Monat zu begehen. Aber man muss es positiv sehen: Man hat umso mehr Zeit, sich mehr mit der Familie in den eigenen vier Wänden zu befassen, die oft zu kurz kommt“, sagt die Bosnischstämmige. Wegen Corona komplett auf das Fasten zu verzichten, gehe allerdings nicht, wie einige forderten. „Wir können den Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen, er gehört zu den fünf Säulen des Islam. Ohnehin müssen ja Kranke oder gesundheitlich Gefährdete, Kinder oder Schwangere nicht fasten.“
In den letzten Tagen des Fastenmonats seien die meisten Muslime traurig, weil die spirituelle Reise zu Ende gehe. Beim anschließenden Ramadanfest (23. Mai), das drei Tage dauert, herrscht aber wieder gute Laune. „Doch dieses Jahr werden wir wahrscheinlich nicht unsere Eltern oder Großeltern besuchen können“, sagt Özkan. „Aber dann machen wir das wie bei den Verwandten imAusland: Wir rufen sie an oder wir videochatten.“
Kontaktverbot bis 3. Mai, Schulstart und Öffnungen von Geschäften: Wir fassen die aktuellen Corona-Infos vom 16. April 2020 in verschiedenen Sprachen zusammen (siehe unten). Ihre Mithilfe ist wichtig: Verbreiten Sie diese Nachrichten unter Vereinen, Multiplikatoren und Bürgern, die die Infos in der jeweiligen Sprache brauchen könnten.
Die VRM-Zeitungen Mensch!Westend und Wiesbadener Kurier erstellen dieses Angebot in Kooperation mit der Landeshauptstadt Wiesbaden, dem Amt für Zuwanderung und Integration und dem Verein MigraMundi.
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Während der Coronavirus-Krise ist es wichtig, dass die Informationen über getroffene Maßnahmen alle Menschen in Wiesbaden erreichen. Daher werden wir die wichtigsten lokalen News zum Coronavirus in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Sprachen veröffentlichen. Es erscheint also nicht täglich etwas, sondern immer wieder dann, wenn es einen Anlass dazu gibt.
Der einjährige Test in der Fußgängerzone Wellritzstraße wäre am 12. April zu Ende. Doch wegen der notwendigen mehrwöchigen Analyse mit allen Beteiligten wird das Projekt verlängert. Foto: Lukas Görlach
Von Erdal Aslan
Am 12. April wäre der einjährige Test in der Fußgängerzone Wellritzstraße abgelaufen. Doch der Verkehrsversuch im Abschnitt zwischen Helenen- und Hellmundstraße wird nun wegen der Corona-Krise bis Ende des Jahres verlängert, wie der Verkehrsdezernent Andreas Kowol auf Anfrage bestätigt. Das sei nach Paragraf 45 der Straßenverkehrsordnung auch zulässig. Eigentlich wollte das Dezernat den Test jetzt zwei, drei Monate lang analysieren, ob die Zone bleiben soll oder Anpassungen nötig sind. Für die Bilanz wollte die Stadt mit allen Bürgern und den Geschäftsleuten von Angesicht zu Angesicht sprechen, das geht jetzt aber nicht. Kowol selbst zieht eine positive Zwischenbilanz und will weitere Maßnahmen prüfen, die auch den Gewerbetreibenden helfen sollen.
Michaela Höllriegel, die im Auftrag des Förderprogramms „Soziale Stadt“ den Verkehrsversuch begleitet, berichtet über geplante Aktionen, die nach der Corona-Krise stattfinden sollen:
„Probesitzen“ gemeinsam mit Anwohnern und dem Ortsbeirat, um eine geeignete Stelle für eine Sitzbank gemeinsam abzustimmen. Eventuell werden es zwei Sitzbänke, der Ortsbeirat bezuschusst diese finanziell.
„kunstkoffer“-Station in der Fußgängerzone: Die „kunstkoffer“ kommen regelmäßig einmal die Woche in die Fußgängerzone um vor Ort gemeinsam mit Kindern auf der Straße Kunst zu machen. Die Finanzierung der „kunstkoffer“ für 12 Monate erfolgt ebenfalls über den Ortsbeirat auf Antrag des Vereins Kubis und der Stadtteilkonferenz.
Neue, größere Blumenkübel werden aufgestellt. Paten für Blumenkübel gesucht.
Workshop für Gewerbetreibende: Wie kann die Stärkung des Einzelhandels in einer Fußgängerzone erfolgen?
Es ist geplant, dass die städtische „Wanderbaumausstellung“ in der Wellritzstraße startet Ende Mai. Mit der Spendenaktion der Wiesbaden Stiftung werden Baumarten im Stadtgebiet in Kübeln positioniert, die potentiell als Stadtbäume gepflanzt werden und den veränderten Klimabedingungen trotzen können. Mit den Bäumen wird eine Infostation entwickelt und am jeweiligen Standort mit aufgestellt.
Ramadantafel auf der Wellritzstraße, ca 14. Mai, gemeinsam mit den Nachbarn; die Initiative geht aus von Verein für Menschen aus Elazig. Die Veranstaltung kann nur stattfinden, wenn das Versammlungsverbot bis dahin aufgehoben ist.
Urban Sketching: eine Urban-Sketching-Gruppe zeichnet das Leben in der Fußgängerzone; mit Ausstellung vor Ort.
E-Mail-Adresse für Fragen zur Fußgängerzone: fussgaengerzone@wellritzstrasse.de
Kontaktverbot bis 19. April, Strafgelder und finanzielle Unterstützung für Unternehmen: Wir fassen die aktuellen Corona-Infos vom 3. April 2020 in verschiedenen Sprachen zusammen (siehe unten). Ihre Mithilfe ist wichtig: Verbreiten Sie diese Nachrichten unter Vereinen, Multiplikatoren und Bürgern, die die Infos in der jeweiligen Sprache brauchen könnten.
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